Donnerstag, 24. April 2008
WHO verschätzte sich bei Grippe-Impfmix
Mit Jahresbeginn setzte heuer in Europa und den USA eine recht heftige Grippewelle ein.
In der 3. Jännerwoche gab es allein in Wien 16.000 Neuerkrankte, das stieg nach Schätzungen der Influenza-Experten bis zur ersten Februarwoche noch weiter an auf 28.000 Neuerkrankungen. Dann verflüchtigte sich der Spuk wieder.

Die letzte derart heftige Influenza gab es zuletzt 2003/2004.

Damals hatte die Influenza Europa und die USA so intensiv erwischt, dass Zweifel aufkamen, ob der Impfstoff überhaupt eine Wirkung zeigte. Denn unter den Kranken waren fast genau so viele Geimpfte wie Ungeimpfte.
Anders als in Europa gingen die Behörden in den USA dieser Frage recht gründlich nach. Und erste Untersuchungen der CDC kamen zu recht ernüchternden Resultaten. Tatsächlich: Die auch in guten Jahren recht bescheiden wirksame Impfung bot diesmal einen Schutz von weniger als 20%.

Dies lag daran, dass 2003/04 der Panama-Stamm erwartet wurde. Doch gekommen ist leider der Virentyp Fuji.
http://www.nytimes.com/2004/01/15/health/15FLU.html?pagewanted=print&position=

Die Influenza-Surveillance der WHO hatte auch Fuji vorhergesagt. Doch die Viren erwiesen sich als so aggressiv, dass es nicht gelang, sie auf den lebenden Hühnerembryonen anzuzüchten. Anstatt sich zu vermehren, killten sie ihren Wirt.

Dem Run auf die Impfung tat dies jedoch keinen Abbruch. Im Gegenteil. In der nächsten Saison, 2004/2005 ließen sich - wegen der Grippe-Panik nach den Erfahrungen des Vorjahres so viele Menschen impfen wie schon lange nicht. Zu allem Überfluss wurden auch noch einige Impffabriken aus hygienischen Gründen von den Behörden geschlossen. Der halbe Jahresbedarf der USA fiel damit flach.
Die Leute standen Schlange, wenn irgendwo noch Restposten auftauchten.

2005/2006 schraubten die Impfstoff-Hersteller ihre Kontingente auf Rekordhöhen. Die Grippe-Wellen blieben jedoch, ebenso wie 06/07 weitgehend aus.

Nun gab es also wieder mal eine richtige große Surfwelle, die uns die Viren massenhaft ins Land schwemmte.

An sich wären das gute Nachrichten für die Grippe-Geimpften - denn damit hätten Sie ja einen ordentlichen Gesundheitsvorteil gehabt gegenüber den Impfmuffeln.

Leider ist das nicht so sicher. Denn so wie zuletzt 2004 mehren sich auch jetzt wieder die Hinweise, dass just dann, wenn die Grippewelle einmal rollt, im Impfstoff die falschen Virenstämme verwendet wurden.

Dieses mal wüteten der Influenza A-Typ "Brisbane" und der B-Typ "Florida". Und abermals waren die Impfstämme leider auf andere Weltgegenden getauft. Bot der A-Typ noch eine magere Kreuzprotektion waren die Geimpften gegen den B-Typ vollkommen schutzlos, was zusammen in einer recht mageren Wirksamkeit von 44% mündete.
http://www.cdc.gov/mmwr/preview/mmwrhtml/mm5715a1.htm

Mal sehen, welche Erfahrungen in diesem Zusammenhang die Bediensteten der Uniklinik Graz machten. Dort hatte sich die Anstaltsleitung für die Impfaktion gegen Influenza etwas Besonderes einfallen lassen: Wer sich impfen ließ, bekam eine Autobahn-Jahres-Vignette gratis, also ein Geschenk im Wert von mehr als 80 Euro.
Anstatt bescheidener 15% stürmte diesmal mehr als die Hälfte der Ärzte, Krankenschwestern und des Verwaltungspersonals die Impfabteilung. Fast 4000 Medizinberufler ließen sich impfen.

Ich bin schon neugierig auf die Erfahrungen, die hier gemacht wurden. - Und ob sich die teure Aktion zumindest in der Reduktion der Krankenstandstage gerechnet hat. Ein gutes Jahr haben sich die Grazer für ihre Aktion aber scheinbar nicht ausgesucht.

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Samstag, 19. April 2008
Mehr als 100 Todesfälle nach Säuglings-Sechsfachimpfung
Erinnert sich noch jemand an die glorreichen Zeiten, als keine Rede war von möglichen Schadensfällen nach Impfungen? Als die Meldemoral der Ärzte so derart nicht vorhanden war, dass ein Impfling unmittelbar nach der Impfung wohl hätte explodieren müssen, damit ein Arzt sich seiner/ihrer gesetzlichen Meldepflicht erinnert.

Diese Zeiten sind noch nicht so lange her.

Es war 2003, als ein Kärntner Baby nach der Impfung mit Hexavac (dem damaligen Sechsfachimpfstoff) am selben Abend noch verstarb.
Eine Anfrage meinerseits im österreichischen Gesundheitsministerium ergab damals, dass bis dahin im ganzen Land KEINE EINZIGE Verdachtsmeldung auf eine Impf-Nebenwirkung vorlag. Keine leichte, keine schwere: GAR KEINE.

Und auch in Deutschland war die Lage ähnlich. So ergab eine Untersuchung des Paul Ehrlich Institutes, dass von sieben Todesfällen im nahen zeitlichen Zusammenhang zu einer Impfung nur EINE EINZIGE den Behörden gemeldet worden ist.
(zitiert nach Kries et al. 2005
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15602672?ordinalpos=44&itool=EntrezSystem2.PEntrez.Pubmed.Pubmed_ResultsPanel.Pubmed_RVDocSum)

Bei der Sitzung der Europäischen Arzneimittelbehörde, die aufgrund der Hexavac-Todesfälle im April 2003 einberufen worden war, wurde gerade auf Basis von fünf Todesfällen (der Kärntner Todesfall und vier in Deutschland) eine mögliche Beteiligung der Impfung diskutiert.
Mehr war nicht bekannt.
Und von den vier deutschen Fällen wurden gleich drei von einem einzigen Mediziner gemeldet.

Das hat sich nun grundlegend geändert. Zumindest in Deutschland dürfte sich die Meldemoral kräftig verbessert haben.
Das zeigt die Datenbank des Paul Ehrlich Instituts, wo bis zum Jahr 2007 jetzt schon mehr als 100 Todesfälle in zeitlichem Zusammenhang zu Sechsfachimpfungen registriert sind.

Das heißt jetzt natürlich nicht, dass diese auch durch die Impfung verursacht wurden. Aber es ermöglicht nun wenigstens eine bessere Prüfung der Verdachtsfälle auf mögliche gemeinsame Reaktionsmuster und Testbefunde.

Nach dem Markt-Rückzug des umstrittenen Präparates Hexavac im September 2005 ist mit Infanrix hexa nun nur noch eine einzige Sechsfach-Impfung für Säuglinge erhältlich.

Und durch die enorm gestiegene Meldemoral sind nun bereits mehr als doppelt so viele Todesfälle nach Infanrix hexa (69 Fälle) als nach Hexavac (32 Fälle) registriert.

Das Paul Ehrlich Institut legt auch noch einmal ganz klar dar, welche Verdachtsfälle gemeldet werden müssen und formuliert das auch gleich in der Umkehrung:

Zitat:
Welche Impfreaktionen sind nicht meldepflichtig?

* Vorübergehende Lokal- und Allgemeinreaktionen, die als Ausdruck der Auseinandersetzung des Organismus mit dem Impfstoff anzusehen sind.
* Krankheitserscheinungen, denen offensichtlich eine andere Ursache als die Impfung zugrunde liegt.



Und es wird noch eigens hinzugefügt:

Zitat:
Um Signale zeitnah erkennen zu können, ist es daher durchaus erwünscht, dass auch Gesundheitsstörungen gemeldet werden, die zwar in einem zeitlichen, möglicherweise jedoch nicht in einem kausalen Zusammenhang mit einer Impfung stehen.

Ich beschreibe das hier deswegen, weil es immer noch prominente Impfexperten gibt, die öffentlich eine gegenteilige Ansicht vertreten und damit nach wie vor den Impfärzten die Entscheidung überlassen wollen, ob eine Nebenwirkung nun tatsächlich ursächlich ist, oder nicht.
Es ist ganz eindeutig NICHT die Aufgabe der Impfärzte, hier maximale Diagnostik zu betreiben, bzw. mit der Meldung zuzuwarten, bis in den Verdachtsfällen die maximale Diagnostik irgendein Ergebnis gebracht hat!

Deshalb ist es auch wichtig, dass Eltern hier bescheid wissen und gegenüber den Ärzten darauf bestehen, dass diese Meldung auch tatsächlich gemacht wird. Die Nicht-Erfüllung der Meldepflicht ist sogar strafbar!

Nur mit einer gewissenhaften Meldung von Verdachtsfällen können Impfstoffe laufend verbessert und auch sehr seltene Komplikationen erfasst werden.

Der Großteil der Todesfälle wird im Melderegister als "plötzlicher Kindstod" deklariert.
Also als plötzlicher Todesfall im ersten Lebensjahr, der keine Erklärung hat und meist im Schlaf ohne Vorwarnung eintritt.
Bei einigen derartigen SIDS-Meldungen erscheint die Diagnose wirklich grotesk.
Etwa dann, wenn unmittelbar nach der Impfung eine anaphylaktische Reaktion mit Atemstillstand beschrieben wird.
Oder ein Kind nach der Impfung auffällig blass wird, mit den Augen rollt, schreit und noch am selben Tag verstirbt.

Ich bin jedenfalls schon gespannt auf die Ergebnisse der TOKEN Studie, wo alle Todesfälle Deutschlands im Alter von 1 bis 24 Monaten erfasst werden. Dann müsste sich endgültig zeigen, ob das Risiko für "plötzlichen Kindstod" oder sonstige Todesfälle in zeitlichem Zusammenhang zu Impfungen erhöht ist. Und wenn ja, wie sehr dieses Risiko erhöht ist.

Die Studie wurde im Sommer 2005 als unmittelbare Reaktion auf die Hexavac-Verdachtsfälle begonnen.
Erste Ergebnisse sollen laut Robert Koch Institut noch heuer publiziert werden – wenn der Zeitplan hält.

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Freitag, 18. April 2008
"Wir schicken die Kinder dort hin, wo sie krank werden"
Hier nun der zweite Teil des Interviews mit dem langjährigen Vorsitzenden der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch Institut, Heinz-Josef Schmitt, der im September 2007 überraschend zum Impfstoff-Hersteller Novartis Vaccines gewechselt ist. Das Gespräch wurde Mitte Oktober 2007 von Bert Ehgartner geführt und in Auszügen für das eben erschienene Buch "Lob der Krankheit - Warum es gesund ist, ab und zu krank zu sein" verwendet.

Näheres zum Buch und eine Leseprobe finden Sie hier:
http://www.ehgartners.info

Den ersten Teil des Interviews mit Prof. Schmitt finden Sie hier:
http://med.blogger.de/stories/1103381/


Ehgartner: Sie haben an den STIKO Beratungen zur Pneumokokken-Impfung teilgenommen, obwohl Sie von den Herstellern dieser Impfung finanzierte Studien geleitet und dafür Honorar bekommen haben. Wie war das vereinbar?

Schmitt: Es gab einen Teil, wo Fachfragen abgefragt werden. Da konnte ich dabei sein. Wenn hingegen beraten wird, ob die Empfehlung dafür oder dagegen abgegeben werden soll, da muss man dann raus gehen. Bei der Abstimmung habe ich vor der Tür gesessen

Ehgartner: War die Empfehlung zur Pneumokokken-Impfung auch ein No-Brainer, so wie bei HPV?

Schmitt (lacht grimmig): Pneumokokken war kein No-Brainer, das war ein Brainer, sag ich Ihnen. Dafür haben wir sechs Jahre gebraucht. Das war vom Typ her eine neue Impfung. Und auch wenn sich die STIKO offiziell nicht um Kosten kümmert, weil das offiziell jetzt Sache des GBA (Anm: Gemeinsamer Bundesausschuss) ist, so ist das eine Impfung, die die Kosten für Kinderimpfungen verdoppelt hätte. Das hat die Empfehlung verzögert.

Ehgartner: Sechs Jahre nach der Zulassung der Pneumokokken-Impfung wurde Sie nun also von der STIKO empfohlen. Diese neuen Impfungen sind enorm teuer und nach der Gesetzesreform ist alles was die STIKO empfiehlt und der GBA zustimmt für die Kassen bindend.

Schmitt: Die Frage ist, können wir uns das leisten oder nicht. Und die Frage für die Firmen ist, kriegen wir unsere Milliarde wieder oder nicht – und was kriegen wir obendrauf. Und davon hängt es ab, ob wir neue Impfstoffe kriegen oder nicht.

Ehgartner: Welche Rolle spielte für die STIKO der ökonomische Effekt. Dass eine Impfung im Vergleich zu ihrem Nutzen auch nicht zu teuer sein darf?

Schmitt: Wir haben keinen einzigen Professor für Pharmakoökonomie in der STIKO. Für Preisgestaltung, da haben wir wenig Expertise. Das ist Aufgabe des Gemeinsamen Bundesausschuss. Wir konnten die Preise nicht zur Bedingung machen für oder gegen eine Empfehlung, weil das nicht unser Auftrag war. Der umfasste nur die Prüfung von Nutzen und Risiken. Bei HPV ist das ein No-Brainer.

Ehgartner: Ist das für Sie ein Problem, dass die Kassen gezwungen sind, die enormen Preise zu bezahlen, die die Hersteller verlangen?

Schmitt: Da rennen Sie bei mir offene Türen ein. Das ist ein Systemfehler in Deutschland. Wir haben 700.000 Kinder pro Jahr, die brauchen vier Dosen Sechsfachimpfstoff. Warum zahlen wir Weltmarktpreise, statt uns hinzusetzen und zu sagen: wir wollen einen guten Preis für soundsoviele Dosen. Das System zu verbessern ist aber nicht unser Auftrag.
Wir gucken aber schon auf die Kosten, also Phantasiepreise können wir auch nicht bezahlen.
Hepatitis B beispielsweise, hätte ich lieber gesehen, dass wir die ganze Bevölkerung impfen. Aber 85 Millionen mal drei Dosen mal 50 Euro ist nicht machbar, drum haben wir das nicht empfohlen. Da haben wir schon Rücksicht genommen.

Ehgartner: Sie haben in den letzten Jahren fast alle neuen Impfungen empfohlen und in den allgemeinen Impfplan aufgenommen. Warum haben Sie gerade bei der Rotavirus-Impfung für Babys eine Ausnahme gemacht? In Österreich wird das beispielsweise empfohlen und auch bezahlt.

Schmitt (lacht): Ich bin völlig dafür, dass die Rotavirenimpfung empfohlen wird. Wir können nicht die Kinder in die Kinderkrippen schicken, wie es jetzt politisch vorgesehen ist, und dann nicht gegen Rotaviren impfen. Wir schicken sie sozusagen dahin, wo sie sich die Krankheit holen. Das ist nicht gesetzeskonform. Warum es nicht empfohlen ist, kann ich nicht sagen, weil das vertraulich ist. Ich war dafür, die Mehrheit dagegen.
Die Pneumokokkenimpfung hat sechs Jahre gebraucht, bis man sie empfohlen hat, ich hoffe dass das auch bald mit den Rotaviren so ist.

Ehgartner: In Mainz gibt es eine Stiftung für Präventive Pädiatrie, der Sie und STIKO-Kollege Fred Zepp in führenden Positionen angehören. Im Rahmen dieser Stiftung betreiben Sie Impfstoff-Forschung. Gleichzeitig wird diese von Impfstoffherstellern finanziert. Kein Interessenskonflikt?

Schmitt: Die Stifung wird von verschiedenen Quellen gespeist. Da sind öffentliche Gelder drin und auch Industriegelder. In Mainz gibt es eine GmbH, die gehört der Universität und dieser Stiftung. Die GmbH macht einen Vertrag mit mir. So dass man nicht sagen kann, die Industrie bestimmt hier wo es lang geht.

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Ex-STIKO-Chef Schmitt: "Da braucht man kein Gehirn"
Interview mit Heinz-Josef Schmitt, dem langjährigen Vorsitzenden der STIKO (Ständige Impfkommission am Robert Koch Institut), der im September 2007 zum Impfstoffhersteller Novartis Behring gewechselt ist.
Das Interview wurde am 11. Oktober 2007 geführt, kurz nach dem Abgang Schmitts als STIKO Chef. Teile des Interviews, sind in meinem eben erschienenen Buch „Lob der Krankheit“ verwendet.
http://www.ehgartners.info

Hier Teil eins einer ausführlicheren Version des Interviews.

Heinz-Josef Schmitt, Langzeit-Vorsitzender der STIKO
Foto: Süddeutsche (oh)

Ehgartner: Warum haben Sie die Universität Mainz und auch die STIKO verlassen und sind in die Industrie gewechselt?

Heinz-Josef Schmitt: In Deutschland kriegen Sie einfach keine Gelder für Infektionsepidemiologie. Sie kriegen einfach nichts von öffentlicher Seite.
Ich habe nun kurzfristig vor acht Wochen dieses Angebot bekommen und ich habe zugeschlagen weil ich jetzt die Forschung machen kann, die ich als deutscher Hochschullehrer nicht machen konnte. Ich will meinen Weggang zu Novartis Vaccines nicht instrumentalisieren, sondern Wissenschaft machen. Und das kann ich hier nun. An deutschen Universitäten sind bestimmte Sachen einfach nicht möglich, Wissenschaft wird im universitären Umfeld zunehmend schwierig. Sie geht in der Routine unter und sie können gar nicht mehr arbeiten. Ich bin jetzt glücklich mit dem was ich mache, weil ich jetzt wieder wirklich Wissenschaft mache und mich nicht um solche Dinge kümmern muss, ob mein Computer funktioniert oder ähnliche Nebensächlichkeiten.

Ehgartner: Ihr erster Job war die Durchführung einer Grippe Studie in der Saison 2007/2008 an Babys und Kleinkindern mit dem Novartis Impfstoff Fluad, der bislang nur für ältere Personen zugelassen war. Was war der Zweck dieser Studie?

Schmitt: Diese Studie habe ich zuvor bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingereicht – und sie wurde nicht mal angenommen, sondern wurde zurückgeschickt. Es hieß, so was fördern wir nicht. Was soll man da machen? Wir brauchen diese Daten in Deutschland, denn wir müssen die Bevölkerung vor Influenza schützen. Und wir müssen wissen, wie man das am besten macht.
Der Grippeimpfstoff Fluad ist schon länger in Gebrauch, aber zum ersten Mal wird er nun in Deutschland im frühen Kindesalter eingesetzt. Ab 6 Monaten. Wir wollen die Fragen zur Häufigkeit von Influenza in deutschen Haushalten beantworten: Wie häufig sind bestimmte Infektionskrankheiten in Deutschland und wie werden sie übertragen.

Ehgartner: Wie ist die Studie aufgebaut?

Schmitt: Wir planten die Studie mit 4000 Haushalten und wollen sehen, wie häufig die Influenza da ist und ob man mit der Impfung der Kinder auch das Umfeld schützen kann. Das hat große Bedeutung im Fall der Pandemie. Der Influenza Impfstoff ist in dieser jungen Altersgruppe noch nicht zugelassen. Das Problem ist die Immunität. Gerade bei denen, die ihn am dringendsten brauchen, den Alten und den ganz Jungen ist die Immunität nicht besonders gut. Der Trick ist, dass wir ein Adjuvans dazugeben, dass die Immunität verbessert. Novartis hat das Adjuvans MF59. Das ist schon 20 Millionen Dosen Mal gegeben worden, das ist ne super neue Sache. Die Immunität ist besser, auch im frühen Kindesalter. Wir wollen nun zeigen, dass auch die Wirksamkeit besser ist.

Ehgartner: Handelt es sich um eine Placebo kontrollierte Studie?

Schmitt: Ja, allerdings geben wir kein Wasser, sondern andere Impfstoffe, so dass die Teilnehmer der Studie auf jeden Fall einen Vorteil haben. Die Kinder kriegen im Zufallsprinzip entweder die Grippeimpfung, die FSME-Impfung oder die Impfung gegen Meningokokken C, also auf jeden Fall einen Schutz gegen etwas, das sie sonst nicht bekämen. Es ist jedoch verblindet, so dass man nicht weiß, wer in welcher Gruppe ist.

Ehgartner: Warum geben Sie kein neutrales Placebo?

Schmitt: Das würde ja bedeuten wir müssten Wasser spritzen oder eine Salzlösung. Das wäre unethisch. Das würde keine Ethikkommission der Welt mehr durchgehen lassen, dass man Kindern Kochsalz spritzt. Man kann ja einem Kind nicht zum Spass Schmerz zufügen. Es muss einen Vorteil davon haben, dass man ihm Schmerz zufügt.

Ehgartner: Sie haben schon zu Ihren aktiven Zeiten in der STIKO häufig Studien für die Industrie gemacht. Sahen Sie das nicht als Interessenskonflikt, wo sie doch zum einen finanzielle Zuwendungen erhalten haben und zum anderen einem objektiven – vom Gesundheitsministerium eingesetzten – Beratungsgremium vorstanden?

Schmitt: Die Zusammenarbeit mit der Industrie ist ja auch politisch gewollt.
Vorher habe ich das punktuell gemacht. Beispielsweise bei der Pneumokokken-Impfung. Der Nachteil dabei ist: Bei den STIKO-Beratungen zum Thema und bei der Abstimmung habe ich vor der Tür gesessen. Wenn man eine Studie zum Thema macht, kann man nicht mit beraten. Das finde ich völlig okay. So wurde das bei der STIKO gehandhabt.
Da ich jetzt aber in größerem Umfang mit der Industrie zusammen arbeite kann ich auch nicht mehr Mitglied der STIKO sein.

Ehgartner: Sie haben dieses Jahr einen Preis von 10.000 Euro für Ihre Aktivitäten „zur Förderung des Impfgedankens“ angenommen. Der Preis wurde vom Hersteller der HPV-Impfung Sanofi-Pasteur MSD gestiftet. Kurz darauf hat die STIKO, deren Vorsitzender Sie bis vor kurzem waren, die Impfung empfohlen. Ist das nicht eine recht schiefe Optik?

Schmitt: Ich habe den Preis nicht vom Hersteller bekommen, sondern von der deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. Die vorangegangenen Preisträger waren vom Berufsverband der Kinderärzte oder vom Robert Koch Institut.

Ehgartner: Sie verstehen die Kritik also nicht?

Schmitt: Wenn man in entscheidenden Positionen sitzt, muss man damit rechnen, dass irgendwelche Leute Unfug verbreiten. Die Frage ist, wem das nutzt. Ich verstehe ja, dass die Gynäkologen befürchten, dass ihnen in Folge der HPV-Impfung das Screening wegfällt und dass sie da weniger Geld verdienen. Da ist es natürlich klar, dass interessierte Kreise gegen das Impfen eine Gegenoffensive starten.
Aber es kann sich jeder selbst überlegen, ob er HPV-Infektionen ertragen oder sich mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent davor schützen möchte. Meine 13-jährige Tochter habe ich natürlich geimpft. Das ist gar keine Frage. Doch es wird ja niemand dazu gezwungen, das zu tun.

Ehgartner: Sehen Sie den Vorteil der HPV Impfung so eindeutig, dass die STIKO hier so kurz nach der Zulassung schon eine Empfehlung aussprechen musste?

Schmitt: Die Empfehlung für die Impfung, würde man es im Englischen formulieren, das ist ein No-Brainer. Da braucht man kein Gehirn dafür. Wenn sie die Daten sehen und effektiv bewerten, dann kommen sie zu dem Ergebnis, dass man das empfehlen muss. Deshalb haben wir das auch so rasch empfohlen.

Ehgartner: Was sagen Sie zu dem Vorwurf, Sie seien, etwa durch die Annahme des Preisgeldes von Sanofi Pasteur MSD bestochen worden?

Schmitt: Wenn hier jemand bestochen worden ist, dann die deutsche Gesellschaft für Kinder und Jugendheilkunde. Dass es Geld für den Preis gab, hab ich erst hinterher erfahren. Wenn ich gewusst hätte, was das für Folgen hat, hätte ich das Preisgeld abgelehnt. Zu dem Zeitpunkt hab ich nicht mal im Traum daran gedacht, dass ich das ablehnen sollte.

Ehgartner: Sie verstehen die Kritik also nicht, die hier – etwa in der Süddeutschen Zeitung - geäußert wurde?

Schmitt: Die Frage ist nur, welchen Interessen nutzen die mit solchen Artikeln? Sicher den Gynäkologen, die lieber den Krebs behandeln als ihn zu verhindern. Das kann ich verstehen, dass es Gruppen gibt, die gegen die Impfung sind, weil sie Eigeninteressen haben. Aber dass sich die SZ da vor den Karren spannen lässt, ist mir ein Rätsel.
Das i-Tüpfelchen war dann die Mitteilung, dass das alles nur zustande gekommen ist, weil der Schmitt bestochen war. Das kostet mich ein Achselzucken.

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Mittwoch, 9. April 2008
Zur Haltung der Impfkritik bei Masern
Die Situation für die Salzburger Waldorfschule, deren Eltern, Lehrer und auch den Schularzt war in den letzten Wochen extrem schwierig.
Wie zu erwarten ist in der österr. Öffentlichkeit eine regelrechte Hysterie ausgebrochen, als wäre Cholera oder Pest zurückgekehrt. Das liegt vor allem daran, dass hier – anders als in Deutschland oder der Schweiz - seit 14 Jahren keine nennenswerten Masernfälle mehr aufgetreten sind und die Medien sich deshalb umso mehr auf dieses Thema gestürzt haben.

Ich habe hier meinen Standpunkt zur Masern-Impfung dargestellt und bin dafür - wie auch für den aktuellen profil-Artikel
http://www.ehgartners.info/ausgabe_artikel.php?nr=2
heftig attackiert worden. Meine impfkritische Einstellung sei damit, so der Tenor mancher Aussagen, völlig unglaubwürdig. Einige nette Leserbriefschreiber vermuten gar, dass ich bestochen, oder sonst wie "von der Pharmamafia" massiv unter Druck gesetzt wurde.

Es ist mir jedoch tatsächlich ein Anliegen, dass Masern eliminiert wird.
Und das sind zusammengefasst nochmal meine wesentlichen Gründe:

1) Masern sind seit der Einführung der Massenimpfungen zu einer anderen Krankheit geworden, die zwar weniger Personen betrifft, diese jedoch ungleich stärker gefährdet, weil die Masern nunmehr nicht mehr im weitgehend komplikationsfreien Vorschul- und Volksschulalter auftritt, sondern beträchtlich davor oder danach.
Masern sind - speziell im ersten Lebensjahr und im Erwachsenenalter eine schwere - manchmal sogar lebensgefährliche Erkrankung. Besonders gilt dies für Entwicklungsländer, wo die Infektion auf körperlich geschwächte Kinder trifft.

2) Es wäre völlig realitätsfremd, anzunehmen, dass Wissenschaft oder Gesundheitspolitik bei diesem Thema jemals die Richtung wechselt. Es wird keine Welt "vor den Massen-Impfprogrammen" mehr geben, weil es sich bei diesem Programm um eine Einbahnstraße handelte, wo eine Umkehr erst recht in eine Katastrophe führen würde.
Denn wenn nun - angenommen durch eine technische Panne oder durch Konkurs der Hersteller - für mehrere Jahre die Impfstoff-Produktion einbrechen würde, dann hätten wir ein wirkliches Problem mit den in der Folge massenhaft wieder auftretenden Masernfällen - und dem infolge der Impfungen veränderten Risikoprofil mit den schlechter geschützten Babys im ersten Lebensjahr - und der schweren Erkrankung von Erwachsenen, die sich nun plötzlich mit 30, 40 oder 50 Jahren plötzlich als "Impfversager" entpuppen.

3) Die Menschen nehmen Masern als eine schwere Bedrohung für ihre Kinder wahr und jegliche bis dahin vorhandenen impfkritischen Ansätze werden reumütig verworfen. Die Impfexperten verwenden diese bewusst auch mit-geschürte Hysterie und aggressive Stimmung, um gegen "Widerstandsnester" und Impfkritiker mobil zu machen und nebenher auch gleich ihr Lobbying für die vielen neuen Impfungen zu betreiben.
In so einer Situation für die unbestritten manchmal auch vorhandenen Vorteile einer Masernkrankheit zu argumentieren ist bei einer derart verfahrenen Situation in der Öffentlichkeit nicht machbar.
Wenn schon, dann kommen solche Argumente sogar von den Impfexperten selbst. Ingomar Mutz, der Vorsitzende der österr. Impfkommission meinte z.B., dass aus EGOISTISCHEN Gründen eine Masernparty schon Vorteile haben kann. Weil eben eine 3 jährige die Masern besser übersteht als eine 30-jährige und damit auch in einer späteren Schwangerschaft von ihr doppelt so hohe Antikörper Titer und damit ein besserer Nestschutz an ihr Baby weitergegeben wird. Aber dem, so Mutz, stünde das enorme Risiko gegenüber, dass diese 3-jährige als wandelnde Virenschleuder wiederum ungeschützte Babys im zweiten Lebenshalbjahr ansteckt, dazu immungeschwächte und ungeschützte Erwachsene - was für diese eine massive Lebensgefahr darstellt.
Hier also der individuell etwas bessere und länger anhaltende Virenschutz - dort das massive Risiko für die Gesellschaft.

4) Die Masern-Mumps-Röteln Impfung ist von ihrer Zusammensetzung recht unproblematisch. Sie enthält außer 25 µg Neomycin keine Konservierungsmittel und auch keine Aluminium-haltigen Adjuvantien, sondern abgeschwächte lebende Viren, die selbst noch in der Lage sind, dem Immunsystem eine "Lernerfahrung" zu bieten - und damit die Ausreifung der Immunkompetenz zu fördern.
Peter Aaby zeigte bei Studien in Westafrika, dass Kinder mit natürlich durchgemachter Masern ODER Masernimpfung einen deutlichen Überlebensvorteil gegenüber Kindern hatten, die bislang noch nie mit Masernviren in Kontakt gekommen waren.
Von ihrer Wirkung auf das Immunsystem unterscheidet sich die MMR diametral von z.B. der DTP-Impfung.

5) Das Argument, Masernviren seien von der Natur vorgesehen und erfüllen deshalb eine unersetzliche Aufgabe im Entwicklungsplan des Menschen, hält insofern nicht, als Masern auf ganzen Kontinenten unbekannt waren und auch in unseren Regionen auf Inseln (z.B. Island) immer wieder für viele Jahrzehnte verschwanden, bis sie dann wieder von Reisenden bzw. Welteroberern (am Beispiel der Amerikas) eingeschleppt wurden und verheerende Epidemien ausbrachen.

6) Eine impfkritische Position wird in der Öffentlichkeit durch das Beharren auf der „natürlich durchgemachten Masern“ entscheidend geschwächt. Und es trägt dazu bei, dass viele wesentlich wichtigere Anliegen im Sinne einer strukturellen und wissenschaftlichen Reform des teils gemeingefährlichen und auf einem katastrophalen Niveaus dahintümpelnden Impfwesens überhaupt nicht ernst genommen werden. Es gibt hier eine ganze Menge zu tun und es ärgert mich enorm, wenn jeder Dummkopf bloß die Masernkarte auszuspielen braucht und er hat allein damit bereits einen unschlagbaren Trumpf – zumindest was die Sympathie der Öffentlichkeit betrifft.
Wer weiterhin an einer negativen Haltung zur MMR festhält und damit risikiert, dass sich auch in den nächsten Jahren die Ausbrüche rund um Waldorf-Schulen und sonstige impfkritische „Widerstandsnester“ konzentrieren, sollte sich dieser negativen Konsequenzen bewusst sein.

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Dienstag, 8. April 2008
Zum aktuellen Masern Ausbruch
In der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins Profil habe ich einen Artikel zur derzeit in Raum Salzburg grassierenden Masern-Epidemie geschrieben.

Er ist hier auf meiner Homepage nachzulesen:
http://www.ehgartners.info/ausgabe_artikel.php?nr=2


Bezüglich Masernimpfung habe ich meine Meinung geändert. Bis vor einigen Jahren habe ich die Ansicht vertreten, dass es für Kinder sicherer ist, wenn sie im Vorschul- bzw. Volksschulalter die Masern normal durchmachen - und dann ihr ganzes Leben lang Ruhe haben vor diesen Viren - und später die Mädchen auch ihren eigenen Babys einen vollständigen Nestschutz gewähren können.

Unsere älteren Kinder haben in den 90er Jahren die Masern auch noch normal und unkompliziert durchgemacht. So wie auch ich selber meine Geschwister, Verwandten und Freunde. Das war damals keine große Sache - und niemand wäre auf die Idee gekommen hier eine Epidemie auszurufen, als wäre die Cholera oder die Pest ausgebrochen.

So wie auch viele (homöopathische oder anthroposophische) Ärzte empfahl ich allen, die Masern/Mumps/Röteln bis zur Pubertät nicht auf natürlichem Wege durchgemacht hatten, sie sollten sich spätestens dann impfen lassen.

Ich war also nie ein prinzipieller Gegner der Impfung. Ich habe bereits ab 2002 anlässlich einiger Vorträge zu meinem damals aktuellen Buch "Das Medizinkartell" die Masernimpfung einem oftmals recht impfkritischem Publikum empfohlen und als weitgehend risikolose Impfung nahegelegt.
Das hat dann regelmäßig zu heftigen Irritationen geführt, weil auch impfkritische Menschen gerne schwarz/weiß sehen und es nicht so einfach ist, die Dinge differenziert zu betrachten.

Schon vor mehreren Jahren habe ich meine Ansicht diesbezüglich allerdings geändert. Ich empfehle nun die wesentlich frühere Masernimpfung im zweiten Lebensjahr ganz nach Impfplan (2 x MMR).
Und zwar deshalb, um mitzuhelfen, die Masern endgültig zu eliminieren.

Masern sind - speziell im ersten Lebensjahr und im Erwachsenenalter eine schwere - manchmal sogar lebensgefährliche Erkrankung. Besonders gilt dies für Entwicklungsländer, wo die Infektion auf körperlich geschwächte Kinder trifft.

Die Masernimpfung selbst enthält keine problematischen Konservierungsmittel oder Aluminium-haltige Hilfsstoffe, sondern abgeschwächte lebende Viren, die selbst noch in der Lage sind, dem Immunsystem eine "Lernerfahrung" zu bieten - und damit die Ausreifung der Immunkompetenz zu fördern.

Außerdem ist es völlig realitätsfremd, sich eine Welt "vor den Massen-Impfprogrammen" zurückzuwünschen, weil es sich hier um eine Einbahnstraße handelt, wo eine Abkehr von der Impfpolitik - nun erst recht in eine Katastrophe führen würde.
Denn wenn nun - angenommen durch eine technische Panne - für mehrere Jahren die Impfstoff-Produktion einbrechen würde, dann hätten wir ein wirkliches Problem mit den in der Folge massenhaft wieder auftretenden Masernfällen - und dem infolge der Impfungen veränderten Risikoprofil mit den schlechter geschützten Babys im ersten Lebensjahr - und der schweren Erkrankung von Erwachsenen, die sich nun plötzlich mit 30 oder 40 Jahren als "Impfversager" entpuppen.

Für alle, die es näher interessiert: Die Situation bei Masern habe ich ausführlich in meinem Buch "Lob der Krankheit" beschrieben, das derzeit gerade in den Buchhandel ausgeliefert wird.

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Samstag, 22. März 2008
Aluminium fördert Fehlorientierung des Immunsystems
Eines der drängensten ungelösten Fragen bei Impfstoffen betrifft den Zusatzstoff Aluminium, der in etwa zwei Drittel der derzeit verwendeten Impfstoffe vorhanden ist, konkret im Organismus auswirkt.

Ich habe im Zuge der Recherchen für mein aktuelles Buch die Medizinliteratur abgesucht, was über die Auswirkungen dieses Leichtmetalls bekannt ist.

Die übereinstimmende Erkenntnis ist dabei, dass das Leichtmetall das Immunsystem hin in eine allergische Richtung umpolt.
Man spricht hierbei im Fachjargon von einem Wechsel von einer Th1 Reaktion hin zu einer Th2-dominierten Immunreaktion.

Aluminium in Impfstoffen könnte also einer der wesentlichsten Gründe dafür sein, warum wir uns inmitten einer Epidemie von Allergien und Autoimmunkrankheiten befinden.

Eine der interessantesten Arbeiten dazu stammt von einem niederländischen Team um Anita Boelen vom National Institute of Public Health in Bilthoven.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11115725?ordinalpos=5&itool=EntrezSystem2.PEntrez.Pubmed.Pubmed_ResultsPanel.Pubmed_RVDocSum

In der Studie ging es um Erfahrungen mit einer Impfung gegen RS-Viren. Diese weit verbreiteten Viren bilden - speziell für Kinder - ein wesentlich stärkeres gesundheitliches Risiko als die Grippe-Viren. Bloß gibt es gegen die Grippe eine Impfung und gegen RS-Viren nicht. Deshalb hört man auch nicht so viel über RS-Viren, umso mehr dagegen über Grippe.

Bereits seit den 60er Jahren gab es zahlreiche Versuche gegen dieses "respiratory syncytial virus" (RSV) eine Impfung zu entwickeln. Doch bislang sind alle Impfstoff-Versuche sowohl mit lebenden als auch mit inaktivierten Viren fehl geschlagen.

Das Problem war meist folgendes:
Sowohl bei Menschen als auch im Tierversuch zeigte sich, dass die Geimpften (dank der Aluminium-Hilfsstoffe) ganz enorme Antikörperspiegel entwickeln. Eigentlich sollte die Impfung also funktionieren.
Doch leider tritt dann, wenn die Geimpften künstlich mit den RS-Viren infiziert werden, eine enorm heftige Immunreaktion auf, die mehr Schaden (vor allem im Bereich der Lunge) anrichtet, als eine natürliche Infektion bei Ungeimpften verursachen würde.

In der zitierten Arbeit haben die Holländer drei verschiedene Effekte im Tierversuch untersucht:

Sie testeten wie sich die Mäuse bei einer Infektion mit RS-Viren verhalten, wenn sie zuvor:

a) eine aluminiumhaltige RSV-Impfung erhalten hatten
b) eine aluminiumhaltige Placebo-Impfung erhalten hatten
c) gar nicht geimpft worden waren

Im Fall c) reagierten die Tiere mit einer Th1-Immunreaktion und einer zumeist leichten Erkrankung (das ist also der Normalfall)

Im Fall a) reagierten die Tiere nicht mehr mit einer Th1-Immunreaktion sondern diese wurde durch die Impfung auf Th2 "umgepolt". Die Tiere reagierten mit einer schweren Entzündung, die zu starken Schäden in der Lunge führten. Von den RS-Viren konnte diese Reaktion nicht stammen, denn eigentlich "wirkte" die Impfung: Es wurde bei den geimpften Tieren keine weitere Vermehrung der RS-Viren beobachtet.

Im Fall b) reagierten die Tiere noch ärger als bei a). Ebenfalls mit der "falschen" Th2 Reaktion - und noch stärkeren Lungenschäden.

Das Aluminium-Adjuvans verursacht also eine Umorientierung der Immunreaktion in Richtung einer krankhaften sehr heftigen Th2 Reaktion, die in erster Linie das eigene Gewebe schädigt.

Die Probleme treten in der Studie allerdings nicht zum Zeitpunkt der Impfung auf, sondern erst dann, wenn die Tiere Kontakt mit Viren haben.

In einem "natürlichen" Szenario würde dieser Effekt zweifellos auch bei einem zufälligen Kontakt mit RS-Viren auftreten. Möglicherweise aber auch bei jedem Kontakt mit anderen Viren (eventuell aber auch beim Kontakt mit Blütenpollen oder anderen Fremdeiweißen).

Und das finde ich das bemerkenswerteste Ergebnis an dieser Arbeit:
Denn es werden ja eine Menge Viren bzw. generell Infekte oder Fremdeiweiße als Auslöser von Allergien bzw. Autoimmunkrankheiten verdächtigt.

Im Lichte dieser Arbeit scheint es aber, dass die Weichen in diese krankhafte Entwicklung bereits ZUVOR mit der Verabreichung der Aluminiumhaltigen Impfung gestellt werden.
Krankheitsauslöser wäre demnach nicht der Infekt oder das Allergen, sondern die Umorientierung des Immunsystems durch die Aluminiumsalze von einer gesunden hin zu einer krankhaften Immunantwort.

Die niederländischen Wissenschaftler ziehen am Ende ihres Artikels folgende Schlüsse:

"Der Schluss drängt sich nun auf, dass das Vorherrschen einer Th2-Immunantwort in allergiekranken Kindern diese auch anfälliger macht für wesentlich ernstere Atemwegsinfektionen (z.B. durch RS-Viren). Diese Hypothese wird dadurch unterstützt, dass im Tierversuch eine allergische Maus (mit Th2-Immunantwort) auf eine RSV Infektion wesentlich stärker reagiert als eine nicht-allergische Maus. Deshalb verweisen unsere Resultate darauf, dass als Auslöser der von den Impfungen verursachten Immunschäden nicht die RSV-spezifischen Komponenten der Impfung in Frage kommen, sondern in erster Linie der Aluminiumhaltige Hilfsstoff."

Doch wo bleiben die Konsequenzen derartiger Erkenntnisse?
Wo bleiben die konkreten Nachfolgestudien?
Warum handeln die Gesundheitsbehörden nicht?
Wo bleibt die Forderung verantwortungsbewusster Gesundheitspolitiker, diese gefährliche Substanz bis zur endgültigen Klärung dieser Wirkmechanismen zumindest aus Kinder-Impfstoffen herauszunehmen?

Hier noch zwei Zitate aus der Arbeit:

"Es steht unzweifelhaft fest, dass Hilfsstoffe in Impfungen auch die Immunantwort beeinflussen. Beispielsweise weiß man, dass Aluminium die Immunantwort in Richtung Th2-Antwort umorientiert."

"Die Viren-Bestandteile mögen eine Rolle spielen bei der Veränderung des Gleichgewichtes zwischen Th1 und Th2 - Immunantwort, aber Aluminiumhaltige Hilfsstoffe spielen eine wichtige Rolle als Verstärker der Th2-Antwort. Es ist wirklich überraschend, dass es nur so wenige Studien gibt, die von diesem Phänomen überhaupt Notiz genommen haben."

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Samstag, 8. März 2008
Sieben tödliche Sünden der (Nicht-)Meldung von Arzneimittel-Nebenwirkungen
Im WDR-Forum zum Beitrag über die HPV Impfung schildern zehn Betroffene bzw. deren Eltern schwere gesundheitliche Probleme im Zeitraum nach der HPV-Impfung.
Besonders auffällig dabei:

In neun von zehn Fällen wurde von den behandelnden Ärzten keine Verdachtsmeldung einer Nebenwirkung an die zuständigen Behörden gemacht. In einigen Fällen reagierten die Ärzte mit deutlicher Verärgerung auf entsprechende Hinweise, sie sollten doch eigentlich melden.

Der österr. Impfexperte Wolfgang M versteht dieses Argument und rechtfertigt es folgendermaßen:

"Wenn der Arzt keinen Zusammenhang sieht, auch keinen Verdacht hat , besteht keine Meldepflicht."

Im österr. Gesetz ist die Meldepflicht so definiert:

[QUOTE]Meldungen Humanarzneimittel

§ 6. Erhält die/der Meldepflichtige auf Grund ihrer/seiner beruflichen Tätigkeit Informationen über Humanarzneimittel hinsichtlich
1. vermuteter schwerwiegender Nebenwirkungen, oder
2. häufig beobachteten unsachgemäßen Gebrauchs, oder
3. schwerwiegenden Missbrauchs, oder
4. Qualitätsmängel,
die im Inland aufgetreten sind, so hat sie/er darüber das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen unverzüglich zu informieren.[/QUOTE]

Unter die Meldepflicht fällt es klarerweise nicht, wenn ein kürzlich Geimpfter von einem Hund gebissen wird, oder sich beim Eislaufen den Knöchel verknackst.

Wenn nach einer Impfung jedoch schwere Nervenentzündungen, Schwindelanfälle oder Verhaltensänderungen mit psychotischen Störungen auftreten, SO IST DAS ZU MELDEN.
Egal, ob die Impfdoktoren sich das jetzt erklären können oder nicht.

Der britische Gesundheitsexperte William Inman formulierte bereits 1976 „Sieben tödliche Sünden“ der (Nicht-)Meldung von Nebenwirkungen. Dazu zählte er:
• die Furcht des Arztes, in ein Verfahren verwickelt zu werden,
• die Meinung, diese Nebenwirkung sei ohnedies schon bekannt,
• die Ambition des Arztes, die Nebenwirkung selbst zu untersuchen,
• das Gefühl, selbst an der Nebenwirkung schuld zu sein,
• die Meinung, dass nur vollständig sichere Arzneimittel zugelassen seien,
• die Ignoranz gegenüber der Meldepflicht und
• die Zaghaftigkeit einen bloßen Verdacht zu melden.

Diese Liste müsste noch ergänzt werden um die Pflicht der Behörden und der Gesundheitspolitik, zunächst einmal ein geeignetes Meldeklima zu schaffen. Ein Klima, in dem die Beobachtungen der Ärzte willkommen sind und nicht als „unerwünschte Einmischung von Nicht-Impfexperten“ abqualifiziert werden. Untersuchungen zeigen die Konsequenzen derartiger Zustände. Sogar bei schweren Nebenwirkungen von Arzneimitteln liegt die Melderate in Deutschland gerade mal zwischen 2 und 10 Prozent.
Und in Österreich wird es nicht viel anders sein.

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Donnerstag, 6. März 2008
HPV-Nebenwirkungen werden nicht ernst genommen
Auf der Website des WDR ist zum hervorragenden Beitrag zur HPV-Impfung in der Sendung Monitor
http://www.wdr.de/themen/global/webmedia/webtv/getwebtvextrakt.phtml?p=400&b=019&ex=4
ein Forum eingerichtet worden.
http://www.wdr.de/tv/monitor/forum/read.php?f=1&i=16095&t=16095

Darin finden sich einige erschütternde Berichte über schwere Nebenwirkungen, die nach der Impfung aufgetreten sind.

Beispiel 1:
"Guten Tag,
wir haben Ihren Beitrag im Fernsehen verfolgt und sind doch sehr beunruhigt:
Unsere Tochter ( 13 J. ) hat Ende Januar nun schon die zweite Impfung erhalten. Nach der ersten Impfung reagierte Sie bereits mit Kopfschmerzen und Anfälligkeit für Erkältungen. Nach der Zweiten Impfung Ende Januar kamen verstärkt Ermüdungserscheinungen und weitere Kopfschmerzen hinzu. Am 12.2.07 mußte Sie wegen starken Kopfschmerzen u. Schwindelgefühlen die Schule verlassen. Der Arzt stellte eine Grippe fest. Sie blieb eine Woche zu Hause. Von Montag bis Donnerstag dieser Woche ging sie wieder zur Schule. Nun seid Donnerstag dieser Woche ist Sie wieder krank geschrieben:
Symptome: Lymphdrüsen angeschwollen, starke Erkältung, Fieber seit gestern bis 39,5 °. Hinzu kommt, Donnerstagnacht hatte sie Alpträume und geisterte in der Wohnung rum u. redete nur wirres Zeug u. gab schreiende Laute von sich ( die extrem verwirrt u. abwesend klangen - sehr beängstigend u. untypisch für ein normales Mädchen). Gestern war Ihr Zustand nicht besser, Fieber ( mit Wadenwickel gesenkt ) u. starke Erkältung, hat nur geschlafen. Heute Vormittag wieder verwirrte Handlungen, Sie gab Töne von sich die nur erschrecken. Sie hat das Gefühl sterben zu müssen u. hat große Angst. Hier haben wir starke Ängste event. Nervenerkrankungen. (Ich muß dazu sagen, um Sie nicht zu beunruhigen hatten wir Ihr von den event. Zusammenhang mit der Impfung nichts erzählt.) Jetzt ist Sie gerade beim Notarzt im Krankenhaus, hoffe nur, dass man dort eventuelle Zusammenhänge nicht einfach ignoriert. Was können wir tun ?? Wer kann uns Tipps geben bzgl. Entgiftung, Entgegenwirkung o. Heilung? ( Natürlich lassen wir weitere Impfungen nicht mehr machen.)"

Beispiel 2:
"meine Freundin leidet nach HPV Impfung unter Symptomen, wie sie z.T. im Monitor-Bericht genannt wurden (Kribbeln, Taubheit und Wärmegefühl in Armen, Unterkörper und Beinen). Das erste mal traten diese im Oktober 07 (direkt nach der zweiten Impfung, erste Impfung im August 07) auf, es wurde dann nach einiger Zeit besser. Damals hatte sie direkt beim ersten Arztbesuch auf die Impfung hingewiesen, ihr wurde deutlich gesagt hier könne kein Zusammenhang bestehen. Im Januar kamen die Symptome wieder und dauern aktuell noch an. Mittlerweile hat sie so ziemlich alle Ärzte durch (Hausarzt, Frauenarzt, Orthopäde, mehrere Neurologen,Heilpraktiker, Physiotherapeut,... ), es wurden CT, MRT's, großes Blutbild,...... gemacht und eine Rückenmarkspunktion steht noch an. Eine Cortisontherapie brachte etwas Linderung, mehr aber nicht.
Die vorsichtigen "Diagnosehinweise" gehen mittlerweise in Richutng Nervenerkankung, auch das Stichwort MS ist mittlerweile gefallen. Ich persönlich habe aber den Eindruck, dass man hier ganz schön im Dunkeln herumfischt."

Beispiel 3:
"Meine Tochter (13 Jahre) ist am 13.09.07 geimpft worden. Am 21.09.07 wurde es ihr in der Schule übel, sie klag-te über Schwindel, Schmerzen an den Beinen, im Rückenbereich und am Kopf. Am 28. wurde sie in einem grossen Krankenhaus mit spezialisierter Pediatrie-abteilung hospitalisiert. Sie hat 11 Tage im Krankenhaus gelegen. Es sind sehr viele Untersuchungen in allen Bereichen gemacht worden und die Ärzte haben uns mit Verdacht eines Virus entlassen, denn sie vorerst ausschlossen, aber plötzlich entdeckten. Es ging ihr aber nicht besser, eher schlechter. Nach einigen Wochen zu Hause hatte sie Kreislaufprobleme so dass sie sehr oft zusammenfiel. Daraufhin sind wir wieder zum Krankenhaus mit ihr gefahren, wo alle möglichen Untersuchungen gemacht wurden, aber keinerlei Diagnose konnte erstellt werden und der angebliche Virus konnte ebenfalls nicht bestätigt werden. Durch Informationen im Internet wurden wir aufmerksam auf die Nebenwirkungen dieser Impfung, da andere Personen ebenfalls von gleichen Symptomen (Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Schmerzen im Rückenbereich) berichteten, die ihren Angehörigen nach dieser Impfung widerfuhren. Wir fragten die Ärzte bezüglich der möglichen Nebenwirkungen dieser Impfung. Sehr erstaunt, woher wir mit solchen Informationen kommen, verneinten sie diese Möglichkeit, auch nach mehreren Tagen, immer wieder. Die Ärzte konnten allderdings auch keine Diagnose für ihren Zustand erstellen und auch keine Ursache für ihr Krankheitsbild finden. Wir hatten ebenfalls den Eindruck, dass die Ärzte etwas verärgert waren, da wir ihnen eine Ursache (die Impfung) als Grund des augenblicklichen Zustands unseres Kindes nannten. Unser Kind war aber vor der Impfung ein sehr lebhaftes Mädchen, hatte viele Hobbys und konnte nach Ausbruch der "Krankheit" (für uns die Nebenwirkungen der Impfung) fast nichts mehr machen. Sie lag fast den ganzen Tag auf dem Sofa und wenn sie aufstand wurde ihr immer schwindelig und Sie klagte über schreckliche Kopf- und Rückenschmerzen. Sie konnte etwa 6 Wochen nicht zur Schule gehen. In den schlimmsten Augenblicken konnte unser Kind nicht mehr einige Meter alleine gehen, obwohl sie einige Wochen vorher noch sehr viel, manchmal bis zu zehn Kilometern wanderte."

Was in den Beiträgen im Forum vor allem auffällt, ist die ablehnende Haltung der Ärzte zur Erfüllung ihrer gesetzlichen Meldepflicht. Sogar auf Nachfrage der Eltern reagieren sie abwartend negativ bis ärgerlich. Als sei es ein Aufruf, den "Impfgedanken" mit so einer Verdachtsmeldung "anzupinkeln".

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Dienstag, 26. Februar 2008
Was macht Aluminium in Impfstoffen?
Das Robert Koch Institut veröffentlichte vergangenes Jahr eine Liste von 20 Einwänden gegen Impfungen und gab darauf jeweils (beruhigende) Antworten.
http://www.rki.de/cln_049/nn_199596/DE/Content/Infekt/Impfen/Bedeutungen/Schutzimpfungen__20__Einwaende.html?__nnn=true

Die Inhaltsstoffe, sowohl Antigene als auch Hilfsstoffe (Adjuvantien), wurden dabei gerade mal in zwei Punkten erwähnt (10 und 14).


Im Zuge der Sicherheitsdiskussion bei Impfungen richtet sich der Fokus jedoch immer mehr auf diese Inhaltsstoffe und deren Wirkungen auf das Immunsystem.

Bei der Dreifachimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln werden abgeschwächte Krankheitserreger verimpft, die manchmal auch eine schwache Verlaufsform der jeweiligen Krankheit auslösen können. Hier gibt es richtig starke Reize für das Immunsystem: Antigene, die von sich aus funktionieren.

Bei der Sechsfachimpfung für Babys und den meisten anderen Impfungen (Pneumokokken, Meningokokken, Hepatitis A&B,…) wird eine gewisse Anzahl von Antigenen (z.B. Bakterienteile, entgiftete Toxine) in den Organismus eingebracht, die zum Teil hoch artifiziell sind und mit den ursprünglichen Keimen kaum mehr etwas zu tun haben. Zum einen ist das positiv, weil z.B. bei Keuchhusten - vom früheren Ganzzellimpfstoff eine höhere Nebenwirkungsrate ausging als jetzt von den azellulären Impfstoffen.

Auf der anderen Seite sind diese Antigene jetzt jedoch auch nicht mehr in der Lage, eigenständig eine Immunantwort auszulösen, so wie das lebende Viren oder auch die ganzen Bakterienzellen zum Teil durchaus konnten. Die toten Bakterien- und Virenfragmente werden vom Immunsystem als ungefährlich eingestuft und weitgehend ignoriert.

Deshalb braucht es hier – noch viel dringender als früher - Adjuvantien, die das Immunsystem aktivieren, so dass es auch diese "untypischen" Keime ernst nimmt und eine Immunreaktion überhaupt in Gang kommt.

Leichtmetalle wie Aluminium oder in noch viel stärkerem Ausmaß Beryllium wären dafür sehr gut geeignet.
Beryllium zeigt aber auch recht krass die negative Seite dieser Stimulierung, weil es (z.B. beim Einatmen) im Immunsystem einen derart starken Alarm auslöst, dass daraus eine akute allergische Entzündung der Lungenbläschen entstehen kann.

Beryllium ist als Adjuvans also ungeeignet (zudem ist es giftig und krebserregend).

Aluminium ist hier eine wesentlich mildere Variante: Es aktiviert das Immunsystem auf ein höheres Niveau - so dass dieses die Antigene der Impfung überhaupt erst mal bemerkt und ernst nimmt.
Dies wäre also der positive Effekt des Aluminiums: Es macht die Impfung wirksam.

Die negative Seite von Aluminium ist zwar nicht so extrem wie jene von Beryllium und anderen Leichtmetallen. Sie ist aber auch vorhanden.

Und das bezieht sich jetzt weniger auf die unmittelbare Giftigkeit als auf den Effekt des Aluminiums auf das Immunsystem.

Wer im Tiermodell beispielsweise eine Allergie auslösen möchte, um diese Allergie dann zu untersuchen, macht dies meist so: Den Tieren wird ein Allergen gespritzt. So wie bei den Impfungen braucht es aber auch hier Verstärkung. Deshalb wird das Allergen zusammen mit einem Adjuvans, einem Hilfsstoff injiziert. Und dieser Hilfsstoff ist auch hier normalerweise Aluminium.

Das Problem bei dieser Methode ist, dass diese Hilfsstoffe selbst eine Immunantwort auslösen. Sie verändern T-Zell- und andere zelluläre Funktionen und bewirken unspezifische Entzündungsvorgänge im Organismus.
Unspezifisch heißt in diesem Zusammenhang nichts anderes als: unbekannte Reaktionen. Man weiß nicht wogegen sich die Reaktion richtet und kann das auch nicht vorhersagen.

Wenn man nun weiß, wie komplex das System der Immunantwort ist, wie schwierig hier ein funktionierendes Gleichgewicht (z.B. zwischen Th1 und Th2-Arm der Immunantwort) erreicht und bewahrt wird, so ist jede unspezifische Einflussnahme potenziell gefährlich.

Dies ist also das Dilemma: nicht die Zahl der Antigene in den Impfungen, sondern die unspezifische Stimulation des Immunsystems durch die Hilfsstoffe.

Hier liegt auch der gravierende Unterschied zwischen einer Impfung und einer Verletzung: wenn das Kind beispielsweise mit dem Rad stürzt und sich aufschürft.
Über die im Dreck enthaltenen Keime kommt das Immunsystem des Kindes unmittelbar mit Antigenen in Kontakt: mit viel mehr Antigenen als in den üblichen Impfungen enthalten sind.

Hier bleibt es allerdings dem Immunsystem selbst überlassen, die angemessene Reaktion zu bestimmen. Und es wird dabei nicht von einem Leichtmetall künstlich hochgepusht.

Erst langsam beginnt die Wissenschaft, diese Mechanismen der Immunmodulation zu verstehen.

Das Argument, dass Aluminiumsalze schon über Jahrzehnte milliardenfach verwendet werden, dient nicht zur Beruhigung.

Im Gegenteil.

Denn über Jahrzehnte nehmen auch die Krankheiten zu, die von einem überreizten Immunsystem ausgelöst werden.
Sodass wir uns derzeit inmitten einer Epidemie der diversesten Allergien und Autoimmunkrankheiten befinden, von der bereits jede zweite Familie in den Industrieländern unmittelbar betroffen ist.

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