Freitag, 14. März 2008
AIDS unterm Glassturz
Mir wird vom Wiener Arzt Wolfgang Maurer und anderen Personen in seinem Umfeld in penetranter und aggressiver Form unterstellt, ich sei "ein AIDS-Spinner", ich gehöre zu den Leuten die "die Existenz von HIV leugnen", oder ich sei "mitverantwortlich für den Tod von 300.000 AIDS-Toten(sic!)".

Derartige und ähnlich formulierte Aussagen werden in diversen Foren ständig wiederholt, auch wenn es meist in den Diskussionen und Beiträgen überhaupt nicht um das Thema HIV/AIDS geht.
Die Behauptungen werden einfach ad hoc hervorgeholt und haben demnach die Absicht, mich persönlich zu diffamieren.

Als Beleg wird angeführt, dass ich vor mehr als zehn Jahren die "AIDS-Spinner-Liste" der Gruppe Rethinking-AIDS unterzeichnet habe.

Ich leugne weder die Existenz von HIV noch jene von AIDS. Meine an mehreren Stellen vorgebrachten Entgegnungen blieben wirkungslos. Personen wie Wolfgang Maurer geht es überhaupt nicht um eine Diskussion, sondern sie freuen sich darüber, hier ein prima Totschlag-Argument zur Verfügung zu haben, das sie jederzeit einsetzen können, wenn eigene fachliche Argumente in Diskussionen fehlen oder scheitern.
Wer zu primitiver Verleumdung greift, um der fachlichen Diskussion auszuweichen, zeigt damit, wes Geistes Kind er ist.

Ich habe mehrfach kritische Beiträge zum Thema AIDS/HIV in meinen Büchern und Artikeln gebracht und gehe gerne noch einmal darauf ein.

Mich persönlich stört an der bisherigen Forschung vor allem, dass HIV meist isoliert von den Lebensumständen der Menschen als "Todesvirus" betrachtet und als einzige Krankheitsursache in den Mittelpunkt gestellt wird.
Warum bleibt AIDS in den Industrieländern fast ausschließlich auf die Risikogruppen beschränkt, dehnt sich in Afrika hingegen auf die Gesamtbevölkerung aus? Wer kann darauf eine wissenschaftlich fundierte Anwort geben? Verhält sich das Virus anders, je nachdem, in welchem Kontinent es sich aufhält?

Hier war ich immer recht nahe an der von Luc Montagnier geäußerten Ansicht, dass die Gefährlichkeit von HIV wesentlich durch Co-Faktoren verstärkt wird, die noch zu identifizieren und genauer zu erforschen seien.

Dem steht die US-amerikanische Schule der AIDS-Forschung mit ihren Spitzen Gallo und Fauci entgegen, die sich mit Milliardenaufwand auf das isolierte Virus stürzte.
Zitat von Anthony Fauci: "Who needs a co-factor, when you're hit by a freight train"

Insofern gefiel es mir ganz gut, dass Robert Gallo bei der Nobelpreis-Verleihung leer ausging. Gallo, der zu Beginn der Achziger Jahre mit höchst dubiosen Methoden die französische Entdeckung zu kapern versucht hatte und 1984 mit der Einführung eines kommerziellen Aids-Test startete, der eine abenteuerliche Fehlerquote hatte - und viele Menschen fälschlicherweise mit einem Quasi-Todesurteil konfrontierte.
(Bis hierher ist der Artikel eine Aktualisierung, vorgenommen am 19. 12. 08).

Vergangenes Jahr habe ich einen Artikel zur Problematik geschrieben, in dem ich die Kritik an vielen Teilbereichen der AIDS-Forschung präzisiere. Er ist hier nachzulesen:
http://www.news.at/profil/index.html?/articles/0721/560/174173.shtml

Bert Ehgartner im Gespräch mit einer moslemischen Frau im Slum Mukuru, Nairobi
Beim Interview mit einer moslemischen Frau und zweifachen Mutter in einer Blechhütte im Slum Mukuru, Nairobi.

Und hier eine Stellungnahme, die ich zur anschließenden Diskussion um den Artikel auf http://www.sciblog.at/ veröffentlicht habe:

Im Kern gings in dem Artikel um drei Thesen:
• Das häufig von AIDS-Organisationen prophezeite Überschwappen der Epidemie auf die heterosexuelle Bevölkerung findet (in den Industrieländern) nicht statt und wird auch nie stattfinden.
• Die AIDS-Katastrophe in Afrika und Asien wird (z.B. von US-amerikanischen fundamentalen Glaubensgruppen) zur Missionierung der Entwicklungsländer mit moralischen Botschaften (Treue! Enthaltsamkeit!) missbraucht. AIDS als flammendes Schwert der neuen Kreuzritter.
• Die Versorgung von Abermillionen Patienten mit antiretroviralen Medikamenten ist zweifellos ein gutes Geschäft für die Hersteller dieser Präparate und beschäftigt unzählige Mitarbeiter diverser Hilfsorganisationen. Mit Sicherheit ist die pure Medikamentenabgabe aber nicht dazu geeignet, die gesundheitlichen Probleme von Menschen nachhaltig zu verbessern, die unter katastrophalen hygienischen und sozialen Bedingungen z.B. in den Slums der Großstädte Afrikas oder Asiens hausen. Zudem sind die Nebenwirkungen der HAART Drugs enorm und in ihren Langzeit-Konsequenzen nicht wissenschaftlich erforscht. Gerade unter Dritte-Welt-Verhältnissen ohne ausreichendes Monitoring (viral load, CD4 T-cell counts, etc.) und bei problematischer Compliance erscheint die Ansicht extrem blauäugig, dass diese Drugs in der Dauertherapie „jedenfalls mehr nützen als schaden“.

In den meisten Bereichen der Medizin könnte man über diese Thematik offen und vorurteilsfrei diskutieren. Bei AIDS geht das nicht.
Da schwappt gleich die Empörung hoch.
Alle Medien fühlen eine selbstverständliche Verpflichtung zur Aufklärung im Dienste der guten Sache. Und zwar – mit folgender stets gleich bleibenden Grundmessage:

„AIDS ist eine fürchterliche Krankheit, die schon Millionen Todesopfer gefordert hat. Viel Positives wurde schon geleistet aber eine Menge ist noch zu tun. Deshalb braucht es weiterhin die strikte
1) Vermeidung von Risikoverhalten und
2) noch mehr Geld für Aidshilfe, Medikamente und Wissenschaft“

Unausgesprochen, aber geradezu selbstverständlich gilt die Pflicht, die nicht so tollen Aspekte dieser „weltweiten Kampagne“ auszublenden. Und gerade wir Wissenschaftsjournalisten, denke ich, lassen uns hier manchmal allzu leicht einspannen.

Ich weiß schon, dass wir es hier mit einem seltsamen Konglomerat zu tun haben, wo die wüstesten Thesen kursieren und man sich rasch in seltsamer Gefolgschaft befindet, wenn man öffentlich eine kritische Haltung vertritt: mit Leuten, die die Existenz von HIV komplett abstreiten bis zu Verschwörungsfreaks, die AIDS als gesteuerte Kampagne der CIA darstellen.

Dennoch kann das nicht bedeuten, dass eine Wissenschafts-Sparte automatisch unterm Glassturz steht, egal was sie zustande bringt. Eine Science-Community, die es sich in einem schier unendlichen Wasserbett aus Förderungen bequem gemacht hat und seit 25 Jahren emsig an einem einzigen Virus herum forscht. Sie haben HIV nun brav in alle Einzelteile zerlegt und jeder Mechanismus und Submechanismus seiner Existenz ist auf Sabotiertauglichkeit geprüft worden.
Doch was haben wir als Resultat?

Eine Therapie, die zwar die HIV-bedingte Sterblichkeit seit Einführung der HAART zur Mitte der 90er Jahre deutlich reduzieren konnte, dabei gleichzeitig aber so belastend auf den Organismus wirkt, dass dieser Vorteil durch eine höhere Herz- und Krebs-bedingte Mortalität wieder verloren geht. Dass „HAART and the Heart“ eine ungesunde Mischung ist, warnen die Mediziner schon seit Jahren. Und es ist jetzt schon absehbar, dass die gesundheitliche Belastung durch die Nebenwirkungen der Therapie von Jahr zu Jahr weiter ansteigt.
Aktuelle Analysen siehe z.B. hier:
http://www.annals.org/cgi/content/abstract/145/6/397
oder hier:
http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140673606691526/abstract


Heute bietet HIV/AIDS ein Krankheitsbild, als wäre es von einem genialen Superschurken in den Gruselphantasiekabinetts der bösen Pharmamultis entworfen worden:
• Keine Heilung ist möglich, jeder Patient bleibt bis ans Lebensende in dauerhafte Abhängigkeit von teuren Medikamenten
• Diese Medikamente werden ständig resistent, damit ergibt sich die Notwendigkeit begleitender Neuentwicklung unter Abkassieren der Forschungsetats – neue Medikamente werden wegen der Dringlichkeit meist „fast-track“ zugelassen.
• Der tödliche Ruf der Krankheit erlaubt die riskantesten Therapien, Therapiefehler fallen wegen der enormen Mortalität kaum auf
• Die objektive Prüfung der Therapien über randomisierte placebokontrollierte Studien ist nicht möglich, weil Placebogruppen ethisch nicht verantwortbar wären und auch von keiner Ethikkommission bewilligt würden
• Es gibt bei AIDS keine Tradition, keine Naturheilmittel oder überlieferten Hausrezepte. Nicht mal fachferne Mediziner können in der HIV/AIDS-Science wirklich mitreden, weil im Lauf der Jahre ein ungeheuer komplexes Thesengebäude mit eigenem Fachvokabular, eigenen Diagnostika und hochkomplizierter Therapie-Schemata entstanden ist. Das erspart Einmischung von außen – die Community bleibt unter sich.

Kein Wunder, wenn so was die Verschwörungstheorien zum Erblühen bringt.

Insgesamt ist das Krankheitsbild HIV/AIDS so etwas wie die Apotheose der Monokausalität: DAS Supervirus ist an allem schuld. Es ist derart gefinkelt und bösartig, dass die klügsten Forscherhirne es nicht zu fassen vermögen. „Das einzige, was man diesem Virus bisher noch nicht nachgesagt hat, ist, dass es singt “, formulierte es einmal ein Wissenschaftler.
Und vor lauter Fokus auf das Virus sieht die Wissenschaft nicht mehr was links und rechts davon vor sich geht.
Ist es nicht gerade die Pflicht von uns Fachjournalisten, gegenzusteuern, wenn den Wissenschaftlern die Begeisterung über ihren isolierten Forschungsgegenstand durchzugehen droht und darzustellen, dass ein Phänomen in der Medizin selten durch einen einzigen Parameter erklärt wird – außer wenn uns ein lockerer Dachziegel auf den Kopf fällt?

Wer kann denn wirklich schlüssig erklären, warum sich HIV plötzlich anders verhält – je nachdem, ob sich die Viren in Europa oder in Afrika befinden? Wieso sind hier nach wie vor die bekannten Risikogruppen (promiske Homosexuelle und IV-Drogensüchtige) dort aber die Normalbevölkerung betroffen? Vor allem wenn sie unter desaströsen Bedingungen lebt?

Eine Hauptstraße in einem Slum in Nairobi

Wem nützt die nahezu vollständige Fokussierung von Wissenschaft, Politik und Hilfsorganisationen auf die Medikamenten-Therapie wirklich?

Läuft nicht gewaltig etwas schief, wenn die UN unter dem Einfluss der HIV-AIDS Experten die weltweite Empfehlung rausgeben, dass HIV-positive Mütter ihre Säuglinge nicht stillen sollen, um sie vor den bösen Viren zu schützen.
Und dann zeigt sich in gleich drei aktuellen Studien – dass die Babys ein doppelt so hohes Sterberisiko haben, wenn sie nach dieser Richtlinie mit Flaschennahrung gefüttert werden.
Und dass sogar das Risiko, dass sie HIV-positiv sind um ein Vielfaches höher ist, wenn sie NICHT gestillt werden.
http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140673607602839/fulltext

Wie ist es möglich, dass eine Wissenschaft so daneben haut und ihr eigenes Fachgebiet so schlecht versteht? Und dann auch noch die Warnungen der Experten ignoriert und damit weiter Menschenleben gefährdet http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140673606695147/fulltext
http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140673606695147/comments?action=view&totalComments=1#678

Aids ist längst ein Milliardengeschäft geworden, in dem es um Vieles geht. Unter anderem auch um das Wohl der Patienten. Doch dieser Aspekt gerät zunehmend in den Hintergrund. Immer stärker wird hingegen der Eindruck, dass auf den großen Aids-Weltkongressen längst schon das Lobbying diverser Interessensverbände im Zentrum steht und weiten Vorrang vor Evidenz basierter Medizin genießt.


Wir sollten uns dieser Tatsachen bewusst sein und uns nicht fesseln und einlullen lassen, von den immer penetranter werdenden Appellen der AIDS-Lobbyisten zu kritikloser Solidarität.

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Montag, 10. März 2008
Diät mit hohem GI fördert nicht nur Diabetes, sondern auch Krebs
Bislang gab es von den Ernährungsgesellschaften zum Wert des "Glykämischen Index" eher widersprüchliche Empfehlungen.
Zwar wurde der GI in die Richtlinien für Diabetiker aufgenommen - mit dem Rat, möglichst wenig Nahrungsmittel mit hohem GI zu essen, in den allgemeinen Empfehlungen spielt der GI jedoch keine große Rolle.

Das wurde damit begründet, dass es für Konsumenten relativ kompliziert sei, den GI eines Nahrungsmittels halbwegs korrekt einzuschätzen.

Möglicherweise hat diese Zurückhaltung aber auch damit zu tun, dass die Ernährungsgesellschaften jahrelang eine "Low-Fat-Ideologie" gepredigt haben und nun vor einer allzu drastischen Kehrtwende hin zu "Low-Carb" zurückschrecken. Das könnte ja als Hinweis gesehen werden, dass zuvor wissenschaftlicher Unfug empfohlen wurde.

Immer häufiger zeigen sich nun jedoch Belege dafür, dass dieser Vorwurf nicht ganz zu unrecht besteht.

Hier beispielsweise, in einer soeben veröffentlichten Metaanalyse der wichtigsten 37 Studien zum Thema:

"Eating foods the body quickly converts into blood glucose - such as highly processed breakfast cereals and most white breads - leads to a greater risk of diabetes, heart disease and some types of cancer.

In the world's first study of its kind, University of Sydney researchers have found conclusive evidence that diets with a high GI (Glycemic Index - a measure of how different foods affect your blood glucose levels) leads to a higher risk of common lifestyle diseases."

http://www.news-medical.net/?id=36017

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Samstag, 8. März 2008
Sieben tödliche Sünden der (Nicht-)Meldung von Arzneimittel-Nebenwirkungen
Im WDR-Forum zum Beitrag über die HPV Impfung schildern zehn Betroffene bzw. deren Eltern schwere gesundheitliche Probleme im Zeitraum nach der HPV-Impfung.
Besonders auffällig dabei:

In neun von zehn Fällen wurde von den behandelnden Ärzten keine Verdachtsmeldung einer Nebenwirkung an die zuständigen Behörden gemacht. In einigen Fällen reagierten die Ärzte mit deutlicher Verärgerung auf entsprechende Hinweise, sie sollten doch eigentlich melden.

Der österr. Impfexperte Wolfgang M versteht dieses Argument und rechtfertigt es folgendermaßen:

"Wenn der Arzt keinen Zusammenhang sieht, auch keinen Verdacht hat , besteht keine Meldepflicht."

Im österr. Gesetz ist die Meldepflicht so definiert:

[QUOTE]Meldungen Humanarzneimittel

§ 6. Erhält die/der Meldepflichtige auf Grund ihrer/seiner beruflichen Tätigkeit Informationen über Humanarzneimittel hinsichtlich
1. vermuteter schwerwiegender Nebenwirkungen, oder
2. häufig beobachteten unsachgemäßen Gebrauchs, oder
3. schwerwiegenden Missbrauchs, oder
4. Qualitätsmängel,
die im Inland aufgetreten sind, so hat sie/er darüber das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen unverzüglich zu informieren.[/QUOTE]

Unter die Meldepflicht fällt es klarerweise nicht, wenn ein kürzlich Geimpfter von einem Hund gebissen wird, oder sich beim Eislaufen den Knöchel verknackst.

Wenn nach einer Impfung jedoch schwere Nervenentzündungen, Schwindelanfälle oder Verhaltensänderungen mit psychotischen Störungen auftreten, SO IST DAS ZU MELDEN.
Egal, ob die Impfdoktoren sich das jetzt erklären können oder nicht.

Der britische Gesundheitsexperte William Inman formulierte bereits 1976 „Sieben tödliche Sünden“ der (Nicht-)Meldung von Nebenwirkungen. Dazu zählte er:
• die Furcht des Arztes, in ein Verfahren verwickelt zu werden,
• die Meinung, diese Nebenwirkung sei ohnedies schon bekannt,
• die Ambition des Arztes, die Nebenwirkung selbst zu untersuchen,
• das Gefühl, selbst an der Nebenwirkung schuld zu sein,
• die Meinung, dass nur vollständig sichere Arzneimittel zugelassen seien,
• die Ignoranz gegenüber der Meldepflicht und
• die Zaghaftigkeit einen bloßen Verdacht zu melden.

Diese Liste müsste noch ergänzt werden um die Pflicht der Behörden und der Gesundheitspolitik, zunächst einmal ein geeignetes Meldeklima zu schaffen. Ein Klima, in dem die Beobachtungen der Ärzte willkommen sind und nicht als „unerwünschte Einmischung von Nicht-Impfexperten“ abqualifiziert werden. Untersuchungen zeigen die Konsequenzen derartiger Zustände. Sogar bei schweren Nebenwirkungen von Arzneimitteln liegt die Melderate in Deutschland gerade mal zwischen 2 und 10 Prozent.
Und in Österreich wird es nicht viel anders sein.

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Donnerstag, 6. März 2008
HPV-Nebenwirkungen werden nicht ernst genommen
Auf der Website des WDR ist zum hervorragenden Beitrag zur HPV-Impfung in der Sendung Monitor
http://www.wdr.de/themen/global/webmedia/webtv/getwebtvextrakt.phtml?p=400&b=019&ex=4
ein Forum eingerichtet worden.
http://www.wdr.de/tv/monitor/forum/read.php?f=1&i=16095&t=16095

Darin finden sich einige erschütternde Berichte über schwere Nebenwirkungen, die nach der Impfung aufgetreten sind.

Beispiel 1:
"Guten Tag,
wir haben Ihren Beitrag im Fernsehen verfolgt und sind doch sehr beunruhigt:
Unsere Tochter ( 13 J. ) hat Ende Januar nun schon die zweite Impfung erhalten. Nach der ersten Impfung reagierte Sie bereits mit Kopfschmerzen und Anfälligkeit für Erkältungen. Nach der Zweiten Impfung Ende Januar kamen verstärkt Ermüdungserscheinungen und weitere Kopfschmerzen hinzu. Am 12.2.07 mußte Sie wegen starken Kopfschmerzen u. Schwindelgefühlen die Schule verlassen. Der Arzt stellte eine Grippe fest. Sie blieb eine Woche zu Hause. Von Montag bis Donnerstag dieser Woche ging sie wieder zur Schule. Nun seid Donnerstag dieser Woche ist Sie wieder krank geschrieben:
Symptome: Lymphdrüsen angeschwollen, starke Erkältung, Fieber seit gestern bis 39,5 °. Hinzu kommt, Donnerstagnacht hatte sie Alpträume und geisterte in der Wohnung rum u. redete nur wirres Zeug u. gab schreiende Laute von sich ( die extrem verwirrt u. abwesend klangen - sehr beängstigend u. untypisch für ein normales Mädchen). Gestern war Ihr Zustand nicht besser, Fieber ( mit Wadenwickel gesenkt ) u. starke Erkältung, hat nur geschlafen. Heute Vormittag wieder verwirrte Handlungen, Sie gab Töne von sich die nur erschrecken. Sie hat das Gefühl sterben zu müssen u. hat große Angst. Hier haben wir starke Ängste event. Nervenerkrankungen. (Ich muß dazu sagen, um Sie nicht zu beunruhigen hatten wir Ihr von den event. Zusammenhang mit der Impfung nichts erzählt.) Jetzt ist Sie gerade beim Notarzt im Krankenhaus, hoffe nur, dass man dort eventuelle Zusammenhänge nicht einfach ignoriert. Was können wir tun ?? Wer kann uns Tipps geben bzgl. Entgiftung, Entgegenwirkung o. Heilung? ( Natürlich lassen wir weitere Impfungen nicht mehr machen.)"

Beispiel 2:
"meine Freundin leidet nach HPV Impfung unter Symptomen, wie sie z.T. im Monitor-Bericht genannt wurden (Kribbeln, Taubheit und Wärmegefühl in Armen, Unterkörper und Beinen). Das erste mal traten diese im Oktober 07 (direkt nach der zweiten Impfung, erste Impfung im August 07) auf, es wurde dann nach einiger Zeit besser. Damals hatte sie direkt beim ersten Arztbesuch auf die Impfung hingewiesen, ihr wurde deutlich gesagt hier könne kein Zusammenhang bestehen. Im Januar kamen die Symptome wieder und dauern aktuell noch an. Mittlerweile hat sie so ziemlich alle Ärzte durch (Hausarzt, Frauenarzt, Orthopäde, mehrere Neurologen,Heilpraktiker, Physiotherapeut,... ), es wurden CT, MRT's, großes Blutbild,...... gemacht und eine Rückenmarkspunktion steht noch an. Eine Cortisontherapie brachte etwas Linderung, mehr aber nicht.
Die vorsichtigen "Diagnosehinweise" gehen mittlerweise in Richutng Nervenerkankung, auch das Stichwort MS ist mittlerweile gefallen. Ich persönlich habe aber den Eindruck, dass man hier ganz schön im Dunkeln herumfischt."

Beispiel 3:
"Meine Tochter (13 Jahre) ist am 13.09.07 geimpft worden. Am 21.09.07 wurde es ihr in der Schule übel, sie klag-te über Schwindel, Schmerzen an den Beinen, im Rückenbereich und am Kopf. Am 28. wurde sie in einem grossen Krankenhaus mit spezialisierter Pediatrie-abteilung hospitalisiert. Sie hat 11 Tage im Krankenhaus gelegen. Es sind sehr viele Untersuchungen in allen Bereichen gemacht worden und die Ärzte haben uns mit Verdacht eines Virus entlassen, denn sie vorerst ausschlossen, aber plötzlich entdeckten. Es ging ihr aber nicht besser, eher schlechter. Nach einigen Wochen zu Hause hatte sie Kreislaufprobleme so dass sie sehr oft zusammenfiel. Daraufhin sind wir wieder zum Krankenhaus mit ihr gefahren, wo alle möglichen Untersuchungen gemacht wurden, aber keinerlei Diagnose konnte erstellt werden und der angebliche Virus konnte ebenfalls nicht bestätigt werden. Durch Informationen im Internet wurden wir aufmerksam auf die Nebenwirkungen dieser Impfung, da andere Personen ebenfalls von gleichen Symptomen (Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Schmerzen im Rückenbereich) berichteten, die ihren Angehörigen nach dieser Impfung widerfuhren. Wir fragten die Ärzte bezüglich der möglichen Nebenwirkungen dieser Impfung. Sehr erstaunt, woher wir mit solchen Informationen kommen, verneinten sie diese Möglichkeit, auch nach mehreren Tagen, immer wieder. Die Ärzte konnten allderdings auch keine Diagnose für ihren Zustand erstellen und auch keine Ursache für ihr Krankheitsbild finden. Wir hatten ebenfalls den Eindruck, dass die Ärzte etwas verärgert waren, da wir ihnen eine Ursache (die Impfung) als Grund des augenblicklichen Zustands unseres Kindes nannten. Unser Kind war aber vor der Impfung ein sehr lebhaftes Mädchen, hatte viele Hobbys und konnte nach Ausbruch der "Krankheit" (für uns die Nebenwirkungen der Impfung) fast nichts mehr machen. Sie lag fast den ganzen Tag auf dem Sofa und wenn sie aufstand wurde ihr immer schwindelig und Sie klagte über schreckliche Kopf- und Rückenschmerzen. Sie konnte etwa 6 Wochen nicht zur Schule gehen. In den schlimmsten Augenblicken konnte unser Kind nicht mehr einige Meter alleine gehen, obwohl sie einige Wochen vorher noch sehr viel, manchmal bis zu zehn Kilometern wanderte."

Was in den Beiträgen im Forum vor allem auffällt, ist die ablehnende Haltung der Ärzte zur Erfüllung ihrer gesetzlichen Meldepflicht. Sogar auf Nachfrage der Eltern reagieren sie abwartend negativ bis ärgerlich. Als sei es ein Aufruf, den "Impfgedanken" mit so einer Verdachtsmeldung "anzupinkeln".

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Mittwoch, 27. Februar 2008
EPO gefährdet Krebspatienten
In der heute erschienenen Ausgabe des Journals der amerikanischen Ärztegesellschaft JAMA findet sich eine Übersichtsstudie zum Nutzen von Erythropoetin in der Krebstherapie.

http://jama.ama-assn.org/cgi/content/short/299/8/914

Mit Michael Henke, dem Leiter dieser Deutsch-Amerikanischen Studie habe ich bereits vor einigen Monaten ein Interview geführt, das bislang nicht veröffentlicht wurde – außer natürlich hier im Blog:
http://med.blogger.de/20080126/
Ich halte die Aussagen und Erfahrungen Henkes für brisant und hoch interessant.
Und seine Befürchtungen haben sich nun bestätigt.
Insgesamt mussten bereits ACHT (!) Epo-Studien wegen katastrophaler Resultate abgebrochen werden.

Epo-Medikamente stimulieren als Wachstumshormone die Ausreifung der roten Blutkörperchen und damit z.B. die Sauerstoffversorgung der Muskeln.
Deshalb ist Epo ein beliebtes Dopingmittel.

Epo ist im Hauptanwendungsbereich allerdings ein Mittel zur Bekämpfung von Anämie (Blutarmut).

Und nachdem nahezu alle Krebspatienten im Zuge der Therapie oder der Krankheit an Anämie leiden, ist Epo hier ein häufig verwendetes Mittel.
Nun zeigt sich, dass sich die Wachstumsförderung leider nicht auf die roten Blutkörperchen beschränkt, sondern auch den Tumor mit einschließt.

In den USA gehören die Epo-Präparate im US-Medicaid System zu den Spitzenposten bei den Ausgaben.
In der EU hält angeblich Österreich den Spitzenrang beim Pro-Kopf-Verbrauch.

Wollen wir doch hoffen, dass dies keine ähnlichen Gründe hat, wie in den USA: Dort bekamen die Ärzte - zumindest bis der Skandal im letzten Sommer aufflog - regelrechte Provisionen, wenn sie eifrig Epo verschrieben.

Der weltgrößte Biotec-Konzern Amgen, das seinen Spitzenrang vor allem den Epo-Produkten verdankt, hat innerhalb der letzten beiden Jahre mehr als 50% seines Börsewertes eingebüßt.

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Dienstag, 26. Februar 2008
Was macht Aluminium in Impfstoffen?
Das Robert Koch Institut veröffentlichte vergangenes Jahr eine Liste von 20 Einwänden gegen Impfungen und gab darauf jeweils (beruhigende) Antworten.
http://www.rki.de/cln_049/nn_199596/DE/Content/Infekt/Impfen/Bedeutungen/Schutzimpfungen__20__Einwaende.html?__nnn=true

Die Inhaltsstoffe, sowohl Antigene als auch Hilfsstoffe (Adjuvantien), wurden dabei gerade mal in zwei Punkten erwähnt (10 und 14).


Im Zuge der Sicherheitsdiskussion bei Impfungen richtet sich der Fokus jedoch immer mehr auf diese Inhaltsstoffe und deren Wirkungen auf das Immunsystem.

Bei der Dreifachimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln werden abgeschwächte Krankheitserreger verimpft, die manchmal auch eine schwache Verlaufsform der jeweiligen Krankheit auslösen können. Hier gibt es richtig starke Reize für das Immunsystem: Antigene, die von sich aus funktionieren.

Bei der Sechsfachimpfung für Babys und den meisten anderen Impfungen (Pneumokokken, Meningokokken, Hepatitis A&B,…) wird eine gewisse Anzahl von Antigenen (z.B. Bakterienteile, entgiftete Toxine) in den Organismus eingebracht, die zum Teil hoch artifiziell sind und mit den ursprünglichen Keimen kaum mehr etwas zu tun haben. Zum einen ist das positiv, weil z.B. bei Keuchhusten - vom früheren Ganzzellimpfstoff eine höhere Nebenwirkungsrate ausging als jetzt von den azellulären Impfstoffen.

Auf der anderen Seite sind diese Antigene jetzt jedoch auch nicht mehr in der Lage, eigenständig eine Immunantwort auszulösen, so wie das lebende Viren oder auch die ganzen Bakterienzellen zum Teil durchaus konnten. Die toten Bakterien- und Virenfragmente werden vom Immunsystem als ungefährlich eingestuft und weitgehend ignoriert.

Deshalb braucht es hier – noch viel dringender als früher - Adjuvantien, die das Immunsystem aktivieren, so dass es auch diese "untypischen" Keime ernst nimmt und eine Immunreaktion überhaupt in Gang kommt.

Leichtmetalle wie Aluminium oder in noch viel stärkerem Ausmaß Beryllium wären dafür sehr gut geeignet.
Beryllium zeigt aber auch recht krass die negative Seite dieser Stimulierung, weil es (z.B. beim Einatmen) im Immunsystem einen derart starken Alarm auslöst, dass daraus eine akute allergische Entzündung der Lungenbläschen entstehen kann.

Beryllium ist als Adjuvans also ungeeignet (zudem ist es giftig und krebserregend).

Aluminium ist hier eine wesentlich mildere Variante: Es aktiviert das Immunsystem auf ein höheres Niveau - so dass dieses die Antigene der Impfung überhaupt erst mal bemerkt und ernst nimmt.
Dies wäre also der positive Effekt des Aluminiums: Es macht die Impfung wirksam.

Die negative Seite von Aluminium ist zwar nicht so extrem wie jene von Beryllium und anderen Leichtmetallen. Sie ist aber auch vorhanden.

Und das bezieht sich jetzt weniger auf die unmittelbare Giftigkeit als auf den Effekt des Aluminiums auf das Immunsystem.

Wer im Tiermodell beispielsweise eine Allergie auslösen möchte, um diese Allergie dann zu untersuchen, macht dies meist so: Den Tieren wird ein Allergen gespritzt. So wie bei den Impfungen braucht es aber auch hier Verstärkung. Deshalb wird das Allergen zusammen mit einem Adjuvans, einem Hilfsstoff injiziert. Und dieser Hilfsstoff ist auch hier normalerweise Aluminium.

Das Problem bei dieser Methode ist, dass diese Hilfsstoffe selbst eine Immunantwort auslösen. Sie verändern T-Zell- und andere zelluläre Funktionen und bewirken unspezifische Entzündungsvorgänge im Organismus.
Unspezifisch heißt in diesem Zusammenhang nichts anderes als: unbekannte Reaktionen. Man weiß nicht wogegen sich die Reaktion richtet und kann das auch nicht vorhersagen.

Wenn man nun weiß, wie komplex das System der Immunantwort ist, wie schwierig hier ein funktionierendes Gleichgewicht (z.B. zwischen Th1 und Th2-Arm der Immunantwort) erreicht und bewahrt wird, so ist jede unspezifische Einflussnahme potenziell gefährlich.

Dies ist also das Dilemma: nicht die Zahl der Antigene in den Impfungen, sondern die unspezifische Stimulation des Immunsystems durch die Hilfsstoffe.

Hier liegt auch der gravierende Unterschied zwischen einer Impfung und einer Verletzung: wenn das Kind beispielsweise mit dem Rad stürzt und sich aufschürft.
Über die im Dreck enthaltenen Keime kommt das Immunsystem des Kindes unmittelbar mit Antigenen in Kontakt: mit viel mehr Antigenen als in den üblichen Impfungen enthalten sind.

Hier bleibt es allerdings dem Immunsystem selbst überlassen, die angemessene Reaktion zu bestimmen. Und es wird dabei nicht von einem Leichtmetall künstlich hochgepusht.

Erst langsam beginnt die Wissenschaft, diese Mechanismen der Immunmodulation zu verstehen.

Das Argument, dass Aluminiumsalze schon über Jahrzehnte milliardenfach verwendet werden, dient nicht zur Beruhigung.

Im Gegenteil.

Denn über Jahrzehnte nehmen auch die Krankheiten zu, die von einem überreizten Immunsystem ausgelöst werden.
Sodass wir uns derzeit inmitten einer Epidemie der diversesten Allergien und Autoimmunkrankheiten befinden, von der bereits jede zweite Familie in den Industrieländern unmittelbar betroffen ist.

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Samstag, 23. Februar 2008
Aggressiver Moderator
Mittwoch und Donnerstag dieser Woche fand in Krems ein hoch interessantes Symposium statt, das sich der Frage widmete: "Ist Vorsorgen immer besser als Heilen?"
http://www.donau-uni.ac.at/de/aktuell/veranstaltungen/archiv/10883/index.php

Ich habe mich gefreut, zwei legendäre Masterminds der EBM persönlich kennen zu lernen, Sir Muir Gray vom UK National Screening Committee

EBM Mastermind und britischer Screening-Experte Sir Muir Gray.

sowie Russell Harris von der U.S. Preventive Services Task Force, der derzeit gerade ein halbjähriges Sabbatical am britischen N.I.C.E. verbringt.

Prof. Russell Harris, U.S. Preventive Services Task Force, University of North Carolina (Foto: Ehgartner)

Das Symposium war die Gründungs-Veranstaltung für einen neuen Studienzweig an der Kremser Donauuni. Der hervorragende Methodiker und Epidemiologe Gerald Gartlehner tritt eine Professur an, die sich allen Bereichen der EBM widmet.

Ich habe schon seit langem keine Veranstaltung besucht, die mich in (fast) allen Belangen interessiert hat und die gleichzeitig so heterogen verlief.
Fachlich hervorragende Präsentationen wurden abgelöst von seltsamen Vorträgen, die den Charme der 80er Jahre verströmten und teilweise auch noch auf diesem Wissensstand basierten. Skurriler Höhepunkt war eine Lobeshymne auf die Hormonersatztherapie, in der die – mittlerweile auch schon wieder fünf Jahre alten – Ergebnisse von WHI und Million Women Study nur ganz weit am Rande und mit deutlichem Widerwillen erwähnt wurden.

Ein weiteres Glanzpunkt unterschiedlicher Qualitätsstandards war eine aufeinanderfolgende Präsentation der Evaluation der österreichischen Reform der Gesundheitsvorsorge, sowie eines deutschen Projekts zum Darmkrebs-Screening.

Während der Österreicher das Kunststück zustande brachte, eine halbe Stunde zu reden - fast ohne ein einziges Faktum, geschweige denn konkrete Zahlen zu nennen, wirkte das deutsche Projekt dagegen wie ein wissenschaftlicher Leuchtturm.
Den größten Lacherfolg erntete allerdings der Österreicher. Er bezeichnete sein Reformprojekt der Gesundheitsvorsorge als "wissenschaftlich weltweit einzigartig". Auf die perplexe Frage aus dem Publikum, was daran wissenschaftlich einzigartig sein soll, kam die Antwort: "Na ja, weil es ja weltweit nur ein einziges österreichsiches Gesundheitssystem gibt."

Weniger humorvoll geriet eines der letzten Workshops, das der St. Pöltner Primar der Kinderabeilung Karl Zwiauer moderieren sollte. Zwiauer ist Mitglied in fast allen Impfausschüssen des Landes.

Zuerst kam ein Referat von Elmar Joura zum Nutzen der HPV Impfung, das er mit Beifall und herzlichem Dank quittierte. Als Joura aus dem Publikum mit kritischen Fragen konfrontiert wurde, verfinsterte sich Zwiauers Miene.

Das nächste Referat - die ökonomische Bewertung der HPV-Impfung durch Ingrid Zechmeister - gefiel ihm schon wesentlich weniger. Er kritisierte, dass hier neben allen ökonomischen Details ja wohl viel zu wenig auf die Lebensqualität geachtet worden sei. Und es dem Ministerium, das diese Arbeit "bestellt" habe, wohl nur ums Geld gegangen sei. Originell Zwiauers abschließende Anmerkung, dass es die Pocken wohl heute noch gebe, wenn vor 100 Jahren auch so geldgierig argumentiert worden wäre.

Endgültig futsch war Zwiauers gute Laune, als die Impfexpertin des Robert Koch Institutes Miriam Wiese-Posselt über ihre Evidenz-basierte Evaluation der Rotavirenimpfung referierte.
Diese Analyse mündete in dem Ergebnis, dass das Gesundheitssystem für einen in die Gratis-Rotavirus-Impfung investierten Euro gerade mal 37 Cent an Kostenersparnis zurück bekäme.
Dies und die weitgehende Harmlosigkeit der Rotavirus-Erkrankung war für Deutschland ausschlaggebend, die Impfung nicht ins öffentliche Programm zu nehmen.

Da Österreich - auch auf den Rat Zwiauers und anderer österr. Impfexperten hin - hier zu einer ganz anderen Empfehlung gekommen ist, war er sauer und würgte eine aufkommende Diskussion gleich mit seinem Statement ab, dass in Österreich ganz andere Bedingungen herrschten und deshalb die wissenschaftliche Auswertung auch ganz klar die ökonomische Sinnhaftigkeit der Rotavirus-Impfung ergeben habe. Als Beweis nannte er, dass an seiner Abteilung in St. Pölten 20 bis 25 Prozent weniger Kinder aufgenommen werden mussten.

Als Claudia Wild, die Leiterin des Ludwig Boltzmann Institutes für HTA aus dem Publikum wissen wollte, auf welche wissenschaftliche Arbeit er sich hier konkret beziehe, reagierte Zwiauer schroff und beendete das Workshop.

Daraufhin ging Claudia Wild auf das Podium und stellte Karl Zwiauer zur Rede. Die Diskussion kam allerdings gar nicht erst zustande, weil Zwiauer der ansonsten recht wortgewaltigen Wild entgegenschleuderte, er spreche nicht mit Halbgebildeteten.

Hier ein Schnappschuss, der diese Szene ganz gut illustriert:

Kurzer aber heftiger Wortwechsel zwischen Karl Zwiauer und Claudia Wild

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Freitag, 22. Februar 2008
Seltsame Rolle des PEI
Das Paul Ehrlich Institut verblüfft mit seiner neuen Stellungnahme zu den Verdachtsfällen nach HPV-Impfung.
http://www.pei.de/cln_047/nn_158134/DE/infos/fachkreise/impf-fach/hpv/obduktion.html

Bereits bei der ersten Stellungnahme wurde der deutsche Todesfall mit einem seltsamen Griff in die Statistik, wonach ungeklärte Todesfälle an der Tagesordnung seien, kleingeredet.
Nach heftiger Kritik an der wissenschaftlichen Basis dieser Aussage, musste die Aussage sogar umformuliert werden, wurde aber dennoch nicht seriöser.
(siehe:
http://gesundheit.blogger.de
Beiträge vom 20. und 21. Januar)

Nun zitiert das PEI in völlig skurriler weise sogar den ansonsten stets angefeindeten "Impfgegner-Papst" Gerhard Buchwald und versucht damit zu untermauern, warum die Todesfälle nicht auf die Impfung zurückzuführen sein können.
Mit Wissenschaft hat eine derartige Argumentation nun überhaupt nichts mehr zu tun.

Dafür aber sehr viel mit Polemik.

Interessant ist, dass in der PEI Stellungnahme wieder die Phrase verwendet wird, dass die verstorbene 19-jährige Österreicherin "bis 3 Uhr unterwegs war".
Genau das hatte zuvor auch HPV-Experte und Sanofi-MSD, Merck + GSK-Auftragnehmer Joura schon in der österreichischen Presse von sich gegeben.

Suchtmittel etc., heißt es in der PEI-Stellungnahme "konnten weitgehend ausgeschlossen werden".

Was soll mit derartigen Formulierungen vermittelt werden?

Dass sie vielleicht doch drogensüchtig war?
Was will man schließlich von jemandem erwarten, der bis 3 Uhr herumzieht?


In Wahrheit verbrachte Jasmin S. den Abend auf einem Konzert, ging kurz nach Mitternacht in ein Fast Food-Restaurant, wartete lange mit ihrer Mitbewohnerin auf einen Nachtbus der nicht kam, fuhr dann mit dem Taxi nach Hause, wo sie um 2 Uhr ankam. Dort tranken die beiden noch gemeinsam eine Tasse Tee und gingen gegen 3 Uhr zu Bett.

Warum schreibt das Paul-Ehrlich-Bericht, dass im Gerichtsgutachten sowohl Drogen als auch Alkohol "weitgehend" ausgeschlossen wurden, wenn sie in Wahrheit VOLLSTÄNDIG ausgeschlossen wurden? Jasmin S. hatte den ganzen Abend gerade mal ein kleines Bier getrunken. Sie hatte einen Promillewert von 0,04.

Interessant ist auch der vom Wiener Prof. Kirnbauer gestreute Verdacht, dass beim zweiten HPV-assoziierten Fall in Österreich in Wahrheit eine Maserninfektion der Auslöser war.

Bei diesem zweiten Fall stand die mögliche ursächliche Beteiligung der HPV-Impfung sogar im Arztbrief, nachdem zuvor alle wesentlichen viralen und bakteriellen Infekte als Auslöser der schweren Autoimmunstörung (ADEM) ausgeschlossen worden waren.

Welchen Zweck hatte also Kirnbauers Falschaussage gegenüber der Nachrichtenagentur APA, dass die masernspezifischen IgM-Antikörper überhöht waren, außer jenen, den Verdacht von der Impfung abzulenken?
http://www.nachrichten.at/regional/oesterreich/637447?PHPSESSID=9536fb7ab5305f1f79114b841785b2eb

Im APA-Text ist keine Rede davon, dass Masern in der Linzer Klinik selbstverständlich über Tests längst ausgeschlossen worden waren. Keine Rede davon, dass die 15-jährige weder Masern-Symptome hatte, noch davon, dass sie - so wie nahezu alle Jugendlichen - auch gegen Masern-geimpft war.

Dazu spekuliert Kirnbauer noch fröhlich über ein mögliches Long-QT Syndrom als Todesursache bei der verstorbenen Jasmin. Diese seltene genetische Krankheit kann zu einem plötzlichen Herzstillstand führen. Es hagelte in der Folge Tipps: Die ganze Familie solle sich Gentests unterziehen. Es wäre ja dann möglich, wenn sich der Verdacht betätigt, sich zur Vorsicht Defibrillatoren (automatische E-Schock-Geräte) einsetzen zu lassen.
Keine Rede davon, dass die bestätigte Todesursache eine Atemlähmung war - und kein Herzstillstand.

Aber irgendwas bleibt schon hängen, scheint hier die Taktik gewesen zu sein: das eine Mädchen war masernkrank, die andere vielleicht doch drogensüchtig oder schwer betrunken - oder hatte einen Gendefekt.

Sowohl Joura als auch Kirnbauer verdienen beide kräftig an der HPV Impfung.
Joura arbeitete für beide Impfstoff-Hersteller an der Durchführung der HPV-Studien mit, erhielt von ihnen Honorare, Reisespesen und hielt Dutzende Vorträge im Sinne des Impfgedankens.
Kirnbauer wiederum hat zu Beginn der 90er Jahre bei einem Forschungsaufenthalt am NIH die Technik entwickelt, wie die Virenhülle von HPV Typ 16 gentechnisch hergestellt werden kann. Er hält dafür ein Patent und bekommt jährlich eine hübsche Summe vom NIH überwiesen, die von den Impfstoffirmen (Anteilsmäßig nach Gang der Geschäfte) einbezahlt wird.

Das wären im Fall der beiden Herren immerhin zwei finanzielle Argumente für ihre Schützenhilfe (auch wenn diese auf verdammt tiefem Niveau ablief).

Warum aber das Paul Ehrlich Institut auch solche tendenziösen Formulierungen und Falschmeldungen übernimmt?

Es ist mir ein Rätsel.

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Monitor-Beitrag zur HPV-Impfung
Gestern lief in der ARD-Sendung Monitor ein Beitrag zur HPV Impfung, der sich kritisch mit der Thematik befasste.
Er ist per Web-TV hier anzusehen (Beitrag auswählen):
http://www.wdr.de/tv/monitor/beitragsuebersicht.phtml

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