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Dienstag, 6. Januar 2009
Pneumokokken-Impfstoff ohne Wirkung
malamud, 20:15h
…lautet ein Artikel in der heutigen Ausgabe des Deutschen Ärzteblatt - online .
Dass Impfungen bei älteren Menschen schlecht und oftmals gar nicht wirken, hatte sich zuletzt am Beispiel der Grippe-Impfung gezeigt. Nun untersuchte ein Wissenschaftler-Team der Universität Bern alle zuverlässigen Belege für eine Wirksamkeit der Pneumokokken-Impfung und kam zu einem ähnlichen Resultat - diesmal sogar für alle Erwachsenen: Es gibt keine Hinweise, dass diese Impfung vor Lungenentzündung schützt. Sie bietet auch keinen Überlebensvorteil.
Bei diesem Impfstoff handelt es sich nicht um den bekannten Baby-Impfstoff Prevenar, sondern um den seit rund 60 Jahren verwendeten Polysaccarid-Impfstoff, der laut Hersteller-Angaben vor 23 Bakterientypen schützt. Gerade gegen jene Pneumokokken-Arten, denen die schweren Erkrankungen zugeschrieben werden.
Vorangegangene Analysen waren zu widersprüchlichen Resultaten gekommen. Zwar fanden sie ebenfalls keine Schutzwirkung vor Lungenentzündung – und keinerlei günstigen Einfluss auf Allgemeingesundheit und längeres Leben. Dafür wurde der Impfung aber ein enormer schützender Einfluss vor invasiven Pneumokokken-Erkrankungen attestiert.
Und dies genügte, um die Impfung immer weiter zu empfehlen, auch wenn so ein Effekt in der Realität vollständig unlogisch ist: denn die so gefährlichen invasiven Pneumokokken-Erkrankungen würden sich ja wohl in einer höheren Pneumonie-Rate und auch in einem höheren Sterberisiko niederschlagen.
Gerade davor jedoch schützt die Impfung aber eben nicht.
Matthias Egger vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern versuchte dieses Rätsel zu klären. Er unterzog mit seinem Team jede einzelne der Impftoff-Studien einer strengen Prüfung und schloss zwei davon wegen schwerer methodischer Mängel aus seiner Meta-Analyse aus. Die eine stammte aus dem Jahr 1947 und wurde in New York, die andere 1977 auf Papua Neuguinea durchgeführt.
Damit klärte sich nun der eigenartige Widerspruch auf.
Und es ergab sich: kein Schutz - keine Wirkung - kein längeres Überleben.
Für die Behörden ist dies bislang - trotz Kenntnis der Schweizer Arbeit - kein Grund, ihre Empfehlungen für die Impfung zu ändern.
Mich erinnert dieses Phänomen abermals an die Influenza-Impfdebatte.
Auch hier zeigte Studie um Studie, dass die Impfung zwar nicht vor Grippe schützt, dafür aber einen ungeheuer positiven Einfluss auf alle möglichen anderen Krankheiten - von Diabetes bis zum Osteoporose-Risiko hat.
Bis dann unabhängige Analyse dieser Arbeiten zeigten, dass die bisherigen Studien - bewusst oder unbewusst - einem gewaltigen methodischen Fehler aufgesessen waren:
Die Wissenschaftler hatten den Effekt unterschätzt, dass sich gesundheitsbewusste und fitte Menschen häufiger Grippe-Impfen lassen, Menschen mit ungesundem Lebensstil und chronisch Kranke aber meist auf die Impfung pfeifen.
Mit diesem Methodischen Fehler erklärten sich dann auch die unlogischen Ergebnisse der Grippe-Impfstudien.
Dass Impfungen bei älteren Menschen schlecht und oftmals gar nicht wirken, hatte sich zuletzt am Beispiel der Grippe-Impfung gezeigt. Nun untersuchte ein Wissenschaftler-Team der Universität Bern alle zuverlässigen Belege für eine Wirksamkeit der Pneumokokken-Impfung und kam zu einem ähnlichen Resultat - diesmal sogar für alle Erwachsenen: Es gibt keine Hinweise, dass diese Impfung vor Lungenentzündung schützt. Sie bietet auch keinen Überlebensvorteil.
Bei diesem Impfstoff handelt es sich nicht um den bekannten Baby-Impfstoff Prevenar, sondern um den seit rund 60 Jahren verwendeten Polysaccarid-Impfstoff, der laut Hersteller-Angaben vor 23 Bakterientypen schützt. Gerade gegen jene Pneumokokken-Arten, denen die schweren Erkrankungen zugeschrieben werden.
Vorangegangene Analysen waren zu widersprüchlichen Resultaten gekommen. Zwar fanden sie ebenfalls keine Schutzwirkung vor Lungenentzündung – und keinerlei günstigen Einfluss auf Allgemeingesundheit und längeres Leben. Dafür wurde der Impfung aber ein enormer schützender Einfluss vor invasiven Pneumokokken-Erkrankungen attestiert.
Und dies genügte, um die Impfung immer weiter zu empfehlen, auch wenn so ein Effekt in der Realität vollständig unlogisch ist: denn die so gefährlichen invasiven Pneumokokken-Erkrankungen würden sich ja wohl in einer höheren Pneumonie-Rate und auch in einem höheren Sterberisiko niederschlagen.
Gerade davor jedoch schützt die Impfung aber eben nicht.
Matthias Egger vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern versuchte dieses Rätsel zu klären. Er unterzog mit seinem Team jede einzelne der Impftoff-Studien einer strengen Prüfung und schloss zwei davon wegen schwerer methodischer Mängel aus seiner Meta-Analyse aus. Die eine stammte aus dem Jahr 1947 und wurde in New York, die andere 1977 auf Papua Neuguinea durchgeführt.
Damit klärte sich nun der eigenartige Widerspruch auf.
Und es ergab sich: kein Schutz - keine Wirkung - kein längeres Überleben.
Für die Behörden ist dies bislang - trotz Kenntnis der Schweizer Arbeit - kein Grund, ihre Empfehlungen für die Impfung zu ändern.
Mich erinnert dieses Phänomen abermals an die Influenza-Impfdebatte.
Auch hier zeigte Studie um Studie, dass die Impfung zwar nicht vor Grippe schützt, dafür aber einen ungeheuer positiven Einfluss auf alle möglichen anderen Krankheiten - von Diabetes bis zum Osteoporose-Risiko hat.
Bis dann unabhängige Analyse dieser Arbeiten zeigten, dass die bisherigen Studien - bewusst oder unbewusst - einem gewaltigen methodischen Fehler aufgesessen waren:
Die Wissenschaftler hatten den Effekt unterschätzt, dass sich gesundheitsbewusste und fitte Menschen häufiger Grippe-Impfen lassen, Menschen mit ungesundem Lebensstil und chronisch Kranke aber meist auf die Impfung pfeifen.
Mit diesem Methodischen Fehler erklärten sich dann auch die unlogischen Ergebnisse der Grippe-Impfstudien.
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